„Führungsstile sind wie die einzelnen Zutaten für ein Gericht“, sagt Leadership-Expertin Karin Lausch. „Die richtige Mischung der Zutaten macht den Geschmack.“ Wir erklären, was sechs der „Zutaten“ ausmacht.
„Laissez faire“ oder auch „vertrauensvolles Führen“ heißt: Das Team entscheidet selbst, wie es vorbestimmte Ziele erreicht. Beschäftigte können kreativ werden, ihre individuellen Stärken einbringen und fühlen sich so dem Unternehmen besonders verbunden. Die Führungskraft trägt am Ende trotzdem die Verantwortung und muss den Spagat zwischen Freiräumen und Strukturen zur Orientierung schaffen.
Wer patriarchalisch führt, „trifft alle Entscheidungen allein“ und bezieht die Mitarbeitenden – oft aus gut gemeinter Fürsorge – nicht mit ein. Das kann die Komplexität von Prozessen reduzieren und Beschäftigten Sicherheit geben. Die Perspektivenvielfalt leidet allerdings und die entstehenden Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse können auf Dauer belasten oder auch missbraucht werden.
Führung als Dienstleistung: Servant Leader nehmen eine moderierende Rolle ein. Sie versuchen, „die Interessen und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu wahren und eine Umgebung zu schaffen, in der sie ihr volles Potenzial entfalten können“, so Führungs-Expertin Karin Lausch. Ziele werden vom Team festgelegt. Das kann die emotionale Bindung und Loyalität der Mitarbeitenden fördern – bedeutet aber auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung.
Wer bestimmte Auf- und Vorgaben erfüllt, wird dafür belohnt: Transaktionale Führung setzt auf extrinsische statt intrinsische Motivation. Die festgelegten Anreizsysteme schaffen Transparenz. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Mitarbeitende schlicht zu einem anderen Arbeitgeber mit lukrativerem Anreizsystem wechseln, Konkurrenzsituationen im Team entstehen und
Visionen schaffen und mit gutem Beispiel vorangehen: Das ist laut dem transformationalen Stil die Aufgabe von Führungskräften. Wer Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit vermittelt, kann damit gerade in dynamischen Umfeldern punkten – braucht aber auch ein permanent hohes Maß an Selbstreflexion.
Apropos kontinuierliche Selbstreflexion: Die braucht es auch beim empathischen Führungsstil. „Empathisch zu führen, bedeutet aktiv die Perspektive des Teams einzunehmen, selbst Emotionen zu zeigen und die eigene Unvollkommenheit offenzulegen“, erklärt Expertin Karin Lausch.
Empathische Führung ermöglicht einen offenen Austausch und bietet Platz für vielfältige Perspektiven. Die Kehrseite: Auch unbequeme Meinungen und Wahrheiten müssen moderiert und die Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder in Einklang gebracht werden.