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Autonomes Forschungs-U-Boot bringt Kamera-Fossil vom Loch Ness an die Oberfläche

Bei einem Testlauf machte ein autonomes Unterwasserfahrzeug britischer Ozeanografen einen spektakulären Fund: eine 55 Jahre alte Kamerafalle, installiert zur Suche nach dem Monster von Loch Ness. Der Roboter bringt damit ein vergessenes Kapitel der Frühzeit der sensorbasierten Tierbeobachtung ans Licht.

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Das ist Loch Ness – aber wo ist Nessie? (Foto: Yulia_Bogomolova/Shutterstock)

Eigentlich wollte das National Oceanography Centre mit Sitz in Southampton im Vereinigten Königreich nur eines seiner unbemannten Unterwasserfahrzeuge testen. Das robotische U-Boot sollte Funktionstests für den Langstreckenbetrieb ausgesetzt werden und dabei Kartierungen auf dem Boden des schottischen Sees vornehmen. Doch dann verfing sich der Tauchroboter in einer alten Kameraverankerung und brachte damit ein Stück Nessie-Geschichte an die Oberfläche, wie USA Today berichtet.

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Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Fund um eine der Kameras, die Roy Mackal vom Loch Ness Investigation Bureau in den 1970er-Jahren installiert hatte. Das Ziel damals bestand darin, einen belastbaren fotografischen Beweis für die Existenz des legendären Loch-Ness-Monsters zu erbringen. Die Kamera war mechanisch und mit einem Blitz ausgestattet – eine frühe Form der Kamerafalle.

Kameragehäuse bleibt 55 Jahre lang in 130 Metern Tiefe wasserdicht

Obwohl die Kamera über fünf Jahrzehnte in rund 130 Metern Tiefe lag, war das Gehäuse noch intakt und hatte das Innenleben vor dem Wasser des Sees geschützt. Ein Ingenieur des National Oceanography Centre konnte sogar die aufgenommenen Bilder entwickeln.

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Zu sehen ist darauf indes nicht viel. Man sieht die trübe Unterwasserwelt des Sees, aber keine Spur von Nessie. Das Material wurde dennoch dem Loch Ness Centre in Drumnadrochit in Schottland übergeben – als historisches Dokument.

Adrian Shine vom Loch Ness Project im schottischen Inverness, der die Kamera identifizierte, nennt den Fund einen Glücksfall. Er hatte selbst an der damaligen Expedition mitgewirkt – und erkennt in der wiederentdeckten Apparatur ein faszinierendes technisches Zeugnis früher Nessie-Forschung.

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Nessie lebt – zumindest im kollektiven Gedächtnis

Kurz vor dem Kamerafund hatte das Loch Ness Centre von einer neuen Sichtung berichtet. Aufgenommen wurde ein Foto der angeblichen Nessie am 29. Januar 2025 an einem Strand bei Dores in Schottland. Die Echtheit wird derzeit unter anderem von Alan Mackenna von Loch Ness Exploration geprüft. Ob es sich tatsächlich um Nessie handelt, ist wie immer unklar.

Im Mai startet das Zentrum unter dem Titel „The Quest“ eine neue Großsuche nach Nessie. Freiwillige beobachten den See an 13 Standorten, unterstützt durch Hydrophon-Technik und ein Forschungsschiff.

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Nagina Ishaq, Geschäftsführerin des Loch Ness Centre, sieht die Fortsetzung der Suche als Verpflichtung: „Wir sind die Hüterinnen dieser Legende. Und wir wollen weiter Antworten finden – oder neue Fragen aufwerfen.“

Der Tauchroboter mit dem viralen Spitznamen Boaty McBoatface, der die Kamera an die Oberfläche brachte, ist nicht etwa ein PR-Gag. Er gehört zu einer Flotte von Autosubs, die unter anderem den Zusammenhang zwischen antarktischen Winden und steigenden Meerestemperaturen erforschen. Den Spitznamen hat der Roboter bekommen, nachdem eine Onlineumfrage im Jahr 2016 aus dem Ruder gelaufen war. Über 120.000 Voter:innen wollten das 300 Millionen Dollar teure Mutterschiff, auf dem die U-Boote stationiert sind, als Boaty McBoatface benannt wissen.

Das Forschungsschiff selbst wurde dann jedoch RRS Sir David Attenborough getauft – trotz des eindeutigen Ergebnisses der Umfrage. Um der immerhin von einer Einheit des britischen Wissenschaftsministeriums selbst veranlassten Umfrage wenigstens eine gewisse Bedeutung zu belassen, erhielt dann einer der Tauchroboter den Namen.

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