
Ronaldo-NFT bei Binance: Der Lack ist ab. (Bild: Binance)
Noch am Montag hatte Cristiano Ronaldo, bestbezahlter Sportler des Jahres 2023, angekündigt, dass er sich gerade etwas Neues mit Binance ausdenke – pünktlich ein Jahr nach dem Start der ersten NFT-Sammlung mit Ronaldos Markenzeichen „CR7“ bei der größten, aber mittlerweile heftig unter Beschuss stehenden Kryptobörse.
77-Dollar-NFT nur noch 1 Dollar wert
Während Ronaldo und Binance gut an der Einführung verdient haben mögen, sind einige Käufer:innen angesichts der eingebrochenen NFT-Preise weniger begeistert. So soll das für 77 Dollar verkaufte günstigste Teil der NFT-Serie mittlerweile gerade einmal nur noch einen Dollar wert sein.
Dabei hatte Ronaldo per Social Media groß verkündet, dass er gemeinsam mit Binance das „NFT-Spiel ändern“ und damit den „Fußball auf eine neue Stufe heben“ werde. Dass die Suchanfragen nach Binance in der Woche nach der Ankündigung um 500 Prozent gestiegen sein sollen zeigt, wie enorm diese Botschaft sich unter den rund 850 Millionen Followern des Social-Media-affinen Fußballstars verbreitet haben dürfte.
Letzteres behauptet zumindest eine Sammelklage, die jetzt vor einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Florida eingereicht wurde, wie Cointelegraph berichtet. Darin wird Ronaldo vorgeworfen, „in Abstimmung mit Binance das Angebot und den Verkauf nicht registrierter Wertpapiere gefördert, unterstützt und/oder aktiv daran teilgenommen“ zu haben.
Den Kläger:innen zufolge habe die Werbung Ronaldos sie dazu veranlasst, in die NFT zu investieren – und herbe Verluste einzufahren. Ins Spiel gebracht wurde dabei auch die Binance-eigene Kryptowährung BNB, über die die NFT erworben werden mussten.
Ronaldo soll Kryptoeinnahmen offenlegen
Bei BNB handele es sich aber um „nicht registrierte Wertpapiere“, so der Vorwurf. Entsprechend unterliege Ronaldo nach den Regeln der US-Wertpapieraufsicht SEC auch der Pflicht, offenzulegen, wie viel Geld er über die auf mehrere Jahre ausgelegte Partnerschaft mit Binance verdient. Das soll Ronaldo derweil nicht getan haben.
Im Rahmen der Sammelklage könnten jetzt Schadensersatzforderungen in der Höhe von über einer Milliarde Dollar auf Cristiano Ronaldo zukommen, wie die BBC schreibt. Weder Binance noch Ronaldo haben sich bisher zu der Klage geäußert.
Binance hatte sich zuletzt mit der US-Justiz auf die Zahlung von 4,3 Milliarden Dollar an Strafen geeinigt. Dabei ging es um Vorwürfe der Geldwäsche, der Umgehung von Regeln zur Verhinderung krimineller Finanzaktivitäten sowie des Angebots von Produkten ohne Zulassung.
Im Rahmen der Einigung musste Binance-Gründer und -CEO Changpeng Zhao zurücktreten. Zudem bekannte er sich wegen Verstößen gegen die Regeln zur Verhinderung von Geldwäsche schuldig. Ihm droht jetzt eine Gefängnisstrafe. Gegen Binance sind weitere Klagen anhängig, unter anderem vonseiten der SEC.