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Keine Internetverbindung, kein Problem: Jack Dorseys Bitchat schlägt Whatsapp mit Bluetooth-Mesh

Eine Nachricht versenden, ganz ohne Internet oder Mobilfunk? Was nach einer Utopie für Funklöcher klingt, ist die Kernidee hinter dem neuesten Projekt von Twitter-Gründer Jack Dorsey.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Jack Dorsey gehen die Ideen nicht aus. (Foto: Shutterstock)

Jack Dorsey, Gründer von Block und Ex-Twitterchef, hat eine erste Beta-Version seines experimentellen Messengers Bitchat vorgestellt. Die Applikation bricht mit der grundlegenden Funktionsweise etablierter Dienste wie Whatsapp oder Signal: Sie benötigt für den Versand von Nachrichten keinerlei Verbindung zum Internet. Stattdessen baut sie auf ein lokales Netzwerk zwischen den Endgeräten der Nutzer:innen.

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Die technische Grundlage dafür ist ein Peer-to-Peer-Netzwerk, das über Bluetooth Low Energy (BLE) realisiert wird. Wie aus dem von Dorsey veröffentlichten offiziellen Whitepaper zum Projekt hervorgeht, agiert jedes Smartphone im Netzwerk gleichzeitig als Sender und Empfänger. So können Nachrichten von Gerät zu Gerät weitergereicht werden, was als „Mesh-Netzwerk“ bezeichnet wird.

Bluetooth-Mesh statt zentraler Server

Dieses Prinzip des „Store-and-Forward“ sorgt für eine hohe Resilienz. Ist ein Empfänger nicht direkt erreichbar, speichern andere Geräte in der Nähe die Nachricht zwischen und leiten sie weiter, sobald eine Verbindung möglich ist. Ein Gerät kann dabei als Brückenknoten fungieren und so die Reichweite über die üblichen Grenzen von Bluetooth hinaus vergrößern.

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Hinter dem Projekt steht Dorseys bekannte Philosophie „Protocols, Not Platforms“, die er bereits bei der Gründung von Bluesky verfolgte. Anstatt auf geschlossene, von einem Unternehmen kontrollierte Plattformen zu setzen, sollen offene Protokolle den Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Daten und ihre Kommunikation zurückgeben. Bitchat ist der neueste, konsequente Schritt in diese Richtung.

Fokus auf Privatsphäre und Zensurresistenz

Die Architektur von Bitchat zielt explizit auf Anonymität und den Schutz der Privatsphäre ab. Für die Nutzung ist weder eine Telefonnummer noch eine E-Mail-Adresse erforderlich; ein frei gewählter Spitzname genügt. Die gesamte Kommunikation ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt.

Um eine Analyse von Metadaten zu erschweren, integriert das Protokoll laut dem Whitepaper zudem Täuschungsnachrichten („Dummy Messages“) in zufälligen Intervallen. Wie auch das US-Magazin 9to5mac berichtet, macht diese Kombination Bitchat besonders widerstandsfähig gegen Netzwerkausfälle und Zensurmaßnahmen.

Ein Nischen-Werkzeug mit Potenzial und Hürden

Die denkbaren Anwendungsfälle sind spezifisch, aber relevant: auf Festivals, bei Demonstrationen, in Katastrophengebieten oder schlicht an Orten ohne jede Netzabdeckung. Hier könnte Bitchat eine wertvolle Kommunikationslösung darstellen.

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Gleichzeitig liegen die Hürden für eine breite Adaption auf der Hand. Die Funktionalität ist direkt von der Dichte der Nutzer:innen in einem Gebiet abhängig – ohne andere Geräte in der Nähe entsteht kein Netzwerk. Zudem dürften der permanente Bluetooth-Betrieb und die Hintergrundaktivität der App eine nicht unerhebliche Belastung für den Akku darstellen. Bitchat ist damit kein universeller Whatsapp-Ersatz, sondern ein hochspezialisiertes Werkzeug. Das Projektteam plant jedoch bereits eine Integration von Wi-Fi Direct, um Bandbreite und Reichweite künftig zu erhöhen.

Trotz des innovativen Ansatzes bleibt demnach abzuwarten, ob Bitchat über den Status eines Nischenprodukts hinauswachsen kann. Die technische Umsetzung adressiert zwar zentrale Herausforderungen wie Zensurresistenz und Privatsphäre, stößt aber bei der praktischen Anwendung an Grenzen – primär durch die Abhängigkeit von einer ausreichend großen Nutzerbasis, aber ebenso wegen möglicher Sicherheitsrisiken wie gezieltem Bluetooth-Jamming.

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