Bemannte Mondmission: Blue Origin stellt neue Raumschiffe vor

Per Transporter sollen flüssiger Wasserstoff und Sauerstoff in den Mondorbit gebracht werden. (Bild: Blue Origin)
Im Herbst 2023 hatte Blue Origin eine erste Version der Mondlandefähre Mark 1 vorgestellt, die mittlerweile von der deutlich größeren Mark 2 flankiert wird. Damit sollen künftig sowohl Menschen als auch Material für einen dauerhaften Aufenthalt auf die Mondoberfläche gebracht werden können.
Mond als Basis für Eroberung des Alls
Und das sei erst der Anfang, wie der bei Blue Origin für die Mondmissionen zuständige Vice President John Couluris auf dem Lunar Surface Innovation Consortium erklärte. Der Mond könnte zur Basis für die Eroberung des übrigen Sonnensystems werden – mit dem Mars als wahrscheinlichem nächsten Ziel.
Noch im Laufe dieses Jahres soll Mark 1 in der Nähe des Südpols des Mondes landen. Die Landefähre wäre damit die bisher größte, der das Kunststück gelingt. Im Spätsommer 2025 soll ein eigens entwickelter Antrieb einsatzbereit sein, wie es bei space.com heißt.
Transporter transportiert Treibstoff
Für eine effiziente Treibstoffversorgung hat Blue Origin eigens ein Transporter genanntes Raumschiff entwickelt. Der Transporter soll an Bord einer New-Glenn-Rakete in den Erdorbit gebracht werden und dort überschüssigen Treibstoff aus der oberen Stufe der Rakete einsammeln.
Treibstoffverluste sollen mit der „Zero-Boil-off“-Technologie so gering wie möglich gehalten werden. Dazu werden Wasserstoff und Sauerstoff bei hohen Minustemperaturen flüssig gehalten. Die Herausforderungen rund um die Kühlung sollen laut Blue-Origin-CEO Dave Limp bald gelöst sein.
Kryotank in Laborversuchen erfolgreich
In Laborversuchen habe der Kryotank funktioniert. Im Rahmen der Landung auf dem Mond Ende 2025 soll Mark 1 schon mit dem flüssigen Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch aus dem Transporter betankt werden – ebenfalls eine Premiere, wie Space-News berichtet.
Der Transporter soll laut Couluris bis zu 100 Tonnen Treibstoff vom Erd- in den Mondorbit bringen können. Mit kleineren Anpassungen soll es aber sogar möglich sein, den Marsorbit zu erreichen – mit immerhin bis zu 30 Tonnen Ladung an Bord. Das, so der Couluris, könne die Basis für noch weitere Missionen in der Zukunft sein.
Zwei Mondmissionen mit Menschen an Bord
Zunächst konzentriert sich das Unternehmen gemeinsam mit der Nasa aber auf den Mond. Bis 2030 will Blue Origin eigenen Angaben zufolge mindestens zwei Missionen realisieren, bei denen Menschen auf den Mond gebracht werden.