ChatGPT gegen Freiberufler: So viele Aufträge verlieren Freelancer durch KI

Gerade Freiberufler:innen leiden unter ChatGPT und Co. (Foto: Arts Illustrated Studios / Shutterstock.com)
In einer Studie mit dem Titel „Wer wird durch KI ersetzt? Die Auswirkungen von generativer KI und Online-Freelancing-Plattformen“ haben Forscher:innen festgestellt, dass künstliche Intelligenz Freiberufler:innen schadet. Gerade diejenigen, die in Bereichen wie Coding, Soft- und App-Entwicklung arbeiten, bekommen seit einiger Zeit immer weniger Aufträge.
Für diese Freiberufler:innen bereitet ChatGPT Probleme
Genauer gesagt ist die Zahl der Aufträge für Freiberufler:innen seit dem Launch von ChatGPT in den genannten Bereichen um 21 Prozent eingebrochen. Freelancer:innen im Social-Media-Bereich kämpfen mit etwa 13 Prozent weniger Aufträgen, während Freiberufler:innen für Grafikdesign und 3D-Modelling etwa 17 Prozent weniger Jobs verkraften müssen.
„Obwohl ChatGPT nur etwas mehr als ein Jahr auf dem Markt ist, hat es bereits einen immensen Einfluss auf den Arbeitsmarkt“, sagt Co-Autorin Xingrong Zhu, Assistant Professor of Marketing an der Imperial College Business School. Sie fügt hinzu: „Obwohl sich immer mehr Unternehmen von Freelancern abwenden und zu generativer KI wechseln, bleibt abzuwarten, ob sie mit der Arbeitsqualität der KI im Vergleich zur Arbeit der Freelancer zufrieden sind und ob sich der Trend fortsetzt.“
Zudem betonen die Forscher:innen, dass die KI nicht nur Arbeit wegnimmt. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Freiberufler:innen, die ihre Fertigkeiten der KI angepasst haben und neue Aufträge im Zusammenhang mit ChatGPT und Co. annehmen können. Zhu empfiehlt allen Freiberufler:innen, ihr Skill-Set zu diversifizieren. Gerade in den Bereichen, in denen menschliche Kreativität und emotionale Intelligenz gefordert sind, kann KI bisher nicht mithalten.
Freiberufler:innen sollten außerdem die neuen KI-Tools in ihre bisherige Arbeit integrieren. Programme wie ChatGPT können dabei helfen, die Produktivität enorm zu erhöhen und die Qualität zu verbessern. Wer schon jetzt lernt, die Programme zum eigenen Vorteil zu nutzen, kann sich über reine KI-Angebote und die Konkurrenz hinwegsetzen.
Wenn dieser Weg weiter voran getrieben wird, werden wir alle sehr viel mehr Zeit haben. Vielleicht erkennen wir so was wirklich wichtig ist.
Mehr Zeit heißt weniger (entgeltliche) Arbeiten. Weniger (entgeltliche) Arbeit bedeutet weniger Einkommen oder höhere Stundensätze. Mit weniger Einkommen werden individueller Lebensstandard sinken müssen und für nicht Wenige gar „Überlebenskämpfe“ aufkommen. Wohl dem, der sein „Mehr“ an Zeit dann ohne mehr Ausgaben genießen kann. Weniger Einkommen bedeutet auch weniger Abgaben, was sich direkt auf die Rentenleistungen auswirken wird. Gleichzeitig sinken staatliche Einnahmen und damit einhergehende Probleme vergrößern sich für die Gesamtgesellschaft. Höhere Stundensätze müssten dagegen erstmal durchgesetzt werden und auch zahlbar sein, wobei sie am Ende immer das Produkt/die Dienstleistung verteuern werden. Die Zahl derer, die sich das Produkt/die Dienstleistung dann noch leisten wollen oder können dürfte sinken, was letztlich in Absatz- und Auftragsrückgang mündet. Die meisten Menschen brauchen Struktur, die durch ein Mehr an Zeit tatsächlich gefährdet sein könnte. Zudem kommen Menschen mitunter auf „dumme Ideen“, je mehr Zeit sie haben, was wiederum die Gesamtgesellschaft tangieren wird. Momentan fehlt mir daher etwas die Fantasie, viel Positives in einem Mehr an Zeit für die Gesellschaft darin erkennen.
Der Link zur Studie scheint nicht zu funktionieren.
Aus meiner Sicht ist das erste Opfer von KI die Individualität, welche per Definition von jedem Einzelnen abhängt. KI „fischt“ nämlich in einem zentralen Becken mit darin gesammelter Individualität. Und da letztlich irgendwann alle oder zumindest große Teile in diesem zentralen Becken „fischen“ werden, wird bei gleicher Aufgabenstellung auch für jeden dasselbe Ergebnis herauskommen. Wie bei allem, was mit Zentralismus zu tun hat, wird es am Ende keine – wie von vielen beschworene – „Buntheit“ geben können, sondern nur noch Einheitsbrei.