Whatsapp, Signal, Telegram in einer App? Beeper will es – aber wie gut gelingt es?

Laut einer Statista-Befragung nutzen 83 Prozent der deutschen Internet-Nutzer:innen Whatsapp. Aber natürlich gibt es sie auch hierzulande: Menschen, die um Whatsapp einen Bogen machen und stattdessen nur auf Telegram oder Signal erreichbar sind. Hinzu kommen jene Kontakte, mit denen wir zwar auf Facebook, Instagram oder X verbunden sind, aber eben nicht über einen klassischen Messenger.
Am Ende bleibt vielen von uns nichts anderes übrig, als eine ganze Reihe von Apps auf unseren Smartphones zu nutzen, um wirklich alle privaten und beruflichen Kontakte erreichen zu können. Genau da soll der Messenger Beeper helfen, denn kann euch gleich mit einer ganzen Reihe an Messenger verbinden.
Das steckt hinter Beeper
Unter der Haube setzt Beeper auf das offene Kommunikationsprotokoll Matrix. Der Fokus liegt hier allerdings nicht darauf, euch mit anderen Matrix-Nutzer:innen zu verbinden. Vielmehr wird die Technik hier vor allem dafür genutzt, eine Brücke zu einer Reihe proprietärer Messenger-Plattformen zu schlagen.
Unterstützt werden derzeit die folgenden Messenger:
- Signal
- Telegram
- Google Chat
- Google Messages
- Discord
- Slack
- X
Hinter Beeper steckt mit Automattic die Betreiberfirma von WordPress.com. Die hatten das Startup im Januar 2025 gekauft. Ein Jahr zuvor hatte die Firma von Matt Mullenweg mit Texts.com bereits ein ähnliches Angebot übernommen. Derzeit existieren zwar noch beide Apps, mittelfristig soll Texts.com aber im Angebot von Beeper aufgehen, heißt es von Automattic.
Anmeldung mit Tücken
Bei der Anmeldung bei Beeper müsst ihr zwingend eine E-Mail-Adresse angeben. Anschließend steht es euch frei, welche der unterstützten Messenger ihr mit Beeper verbinden wollt.
Im Fall von Marktführer Whatsapp geht das ganze Recht schnell. Wenn ihr die Verbindung anfragt, erhaltet ihr einen Code, den ihr wiederum in Whatsapp eingeben müsst, um die Verbindung zu bestätigen. Anschließend stehen euch eure Whatsapp-Chat auch in Beeper zur Verfügung.
Bei anderen Chatplattformen gestaltete sich die Verknüpfung bisweilen schwieriger. Bei Signal etwa sollte es eigentlich ausreichen, über die App einen von Beeper bereitgestellten QR-Code zu scannen. Das wollte an unserem ersten Testtag aber partout nicht funktionieren und führte immer wieder zu einer Fehlermeldung. Am darauffolgenden Montag klappte es dann aber beim ersten Versuch. Während aber Signal nach Auskunft der App wie gewünscht alle Nachrichten Beeper übertragen hatte, wurde uns der Messenger dort nicht als verbunden angezeigt.
Auch die Verbindung mit Telegram lief nicht optimal. Nach Eingabe der von uns bei Telegram genutzten Telefonnummer wurden wir aufgefordert, einen Sicherheitscode einzugeben. Der wiederum muss aus der Telegram-App kopiert werden – wurde in unserem Versuch aber nicht als Benachrichtigung angezeigt. Wir mussten also die App wechseln, was wiederum dazu führte, dass der Prozess in Beeper abgebrochen wurde. Am Ende ließ sich das Problem zwar unter Zuhilfenahme eines Zweitgeräts lösen, aber wirklich bequem war das nicht.
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Einer für alle?
Sind die anfänglichen Probleme einmal beseitigt, macht Beeper durchaus eine gute Figur. Ihr könnt euch sämtliche Chatverläufe in einer gesammelten Ansicht darstellen lassen. Hier könnt ihr dann außerdem direkt nach ungelesenen Nachrichten filtern.
Alternativ könnt ihr euch aber auch jeweils getrennte Chat-Übersichten von den einzelnen Plattformen anzeigen lassen. Wollt ihr einem Kontakt schreiben, zeigt euch Beeper dann auch an, wenn die Person mehrere verknüpfte Messaging-Apps nutzt. Ihr habt dann die Wahl, welchen Kontaktweg ihr wählen wollt.
Beeper und der Datenschutz
Über das Matrix-Protokoll werden die Nachrichten verschlüsselt an die Beeper-App gesendet. Allerdings müssen zuvor die bereits verschlüsselten Nachrichten von Whatsapp, Signal & Co. erstmal lesbar gemacht werden. Das geschieht auf den Servern des Anbieters, der die Nachrichten dann wieder neu verschlüsselt und an euch überträgt.
Theoretisch besteht also die Möglichkeit, dass Automattic diese Nachrichten an der Stelle auslesen könnte. Das Unternehmen erklärt allerdings, dass Beeper auf eine sogenannte Null-Zugriff-Verschlüsselung setzt. Das soll heißen, dass Automattic selbst keinen Zugriff auf eure Chats hat.
Als Beweis ist der zugrundeliegende Quellcode als Open Source einsehbar. Am Ende setzt die Nutzung aber trotzdem voraus, dass ihr Automattic vertraut, den offengelegten Code auch so zu verwenden. Dasselbe Vertrauen müsst ihr aber auch Anbietern wie Whatsapp entgegenbringen.