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Europas KI-Zukunft: Digitale Souveränität braucht mehr als Nvidia-Chips

Nvidia hat Europa als Wachstumsmarkt ins Visier genommen und entsprechende Kooperationen mit europäischen Partnern wie Mistral AI angekündigt. Europa sollte allerdings nicht die nächste Abhängigkeit forcieren.

Von Luca Caracciolo
2 Min.
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Die Vivatech in Paris. (Foto: t3n)

Jensen Huang ist ein begnadeter Redner. Als der Nvidia-CEO am gestrigen Mittwoch auf der Vivatech in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über die neue Kooperation mit dem französischen KI-Start-up Mistral sprach, wirkte er nahezu wie ein Politiker. „Jeder sollte die Fähigkeit haben, seine eigene KI zu entwickeln. Intelligenz sollte man nicht outsourcen, das ist keine gute Idee“, so Huang. Das kommt natürlich bei Macron und auch beim Publikum gut an, denn das Thema „Digitale Souveränität“ steht sehr weit oben auf der Agenda der europäischen Politik.

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Worum geht es? Nvidia hat massive Investitionen in Europa angekündigt. Huang prognostizierte, dass sich Europas Rechenkapazität für künstliche Intelligenz in den nächsten zwei Jahren verzehnfachen werde und dass über 20 sogenannte KI-Fabriken in Planung seien. Dafür arbeitet Nvidia mit unterschiedlichen Partnern in ganz Europa zusammen. In Frankreich etwa mit Mistral AI. „Mistral Compute“, eine KI-Plattform für Unternehmen, soll 18.000 neue Grace-Blackwell-Chips von Nvidia nutzen. Sie wird im Mistral-Rechenzentrum im französischen Essonne entwickelt und soll an weiteren Standorten in Europa eingeführt werden.

„Diese Kooperation ist ein Gamechanger“, sagte Macron auf der Bühne direkt zu Huang und Arthur Mensch, dem CEO von Mistral. Der Präsident freute sich sichtlich über die Zusammenarbeit und betonte: „Es geht nicht darum, uns abzuschotten. Wir wollen auch in Zukunft mit anderen Ländern wie den USA und China zusammenarbeiten, aber nicht auf Basis von Abhängigkeiten.“ Nur auf souveräner Basis lasse sich internationale Zusammenarbeit gestalten.

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Andere Weichenstellungen sind nötig

Die Tatsache, dass Huang in Europa derzeit wie ein Gralsbringer gefeiert wird, verdeckt allerdings eine andere Abhängigkeit: die von Nvidia-Chips. Das Unternehmen dominiert den Markt für KI-Chips massiv, allerdings stören Handelsbeschränkungen mit China das weitere Wachstum. Europa als Wachstumsmarkt bietet sich für Nvidia an – in der Hoffnung, dass die geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und Europa glimpflicher ablaufen werden.

Die Produktion eigener Chips ist für Europa nicht ohne weiteres möglich. Die Chinesen arbeiten seit Jahren mit etlichen Ressourcen daran. Die Investitionen in ein solches Unterfangen sind extrem hoch. In Europa fehlen schlicht die entsprechenden Kompetenzen und Fertigkeiten.

Und trotzdem sollte sich unser Kontinent nicht ohne weiteres in die „nächste“ Abhängigkeit stürzen. Deepseek hat gezeigt, dass nicht allein schiere Rechenpower Fortschritte im KI-Bereich garantiert. Eigene Rechenzentren sind wichtig, keine Frage. Aber anstatt jetzt „nur“ massiv Geld in den Ausbau der Infrastruktur zu stecken, wäre es ratsam, auch andere wichtige Weichenstellungen vorzunehmen: Kapital in Wachstumsphasen von KI-Start-ups zur Verfügung stellen, wenn nötig auf europäischer Ebene; regulatorische Hürden prüfen und vor allem in Frühphasen von Gründungen abbauen; generell ein Zusammenwirken des europäischen Ökosystems begünstigen und beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Exzellenz-Clustern in Europa stärken – mit allen Mitteln, die dafür nötig sind. Nur so gelingt echte digitale Souveränität.

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