Antrieb der Zukunft? Ex-NASA-Ingenieur behauptet, Schwerkraft ohne Treibstoff besiegt zu haben

Ein elektrisch betriebener Antrieb, der keinen Treibstoff verbraucht und trotzdem Schub erzeugt – das klingt nach Star Trek. Doch genau das behauptet Charles Buhler, ehemaliger Nasa-Ingenieur und Mitgründer des Raumfahrt-Startups Exodus Propulsion Technologies mit Sitz im US-amerikanischen Cape Canaveral.
Buhler und sein Team sagen, ihr System habe erstmals genug Schub erzeugt, um die Erdanziehung vollständig zu überwinden. Und das sei ganz ohne Masseausstoß möglich, was einem physikalischen Tabubruch entspricht, wenn es denn stimmt.
Charles Buhler: Der Mann hinter dem Antrieb
Charles Buhler ist kein Unbekannter. Der Elektrostatik-Spezialist arbeitete an Raumfahrt-Flaggschiffprojekten wie dem Space Shuttle, dem Hubble-Teleskop und der Internationalen Raumstation ISS. Er gründete das Electrostatics and Surface Physics Lab am Kennedy Space Center der US-Raumfahrtbehörde Nasa.
Sein jetziges Team vereint Ingenieur:innen der Nasa, der US-Luftwaffe, dem Raumfahrtunternehmen Blue Origin sowie Mitarbeitende aus der Wirtschaft, etwa vom Energieunternehmen Exxonmobil. Ihre Mission besteht darin, ein Antriebssystem zu entwickeln, das auf elektrischen Feldern basiert – ohne Treibstoff, ohne Abgas, ohne Rückstoß im klassischen Sinne.
Buhler will Kraft, die bisher niemand kennt, gefunden haben
Buhler nennt die dabei beobachtete Wirkung eine „New Force“. Eine bislang nicht beschriebene Kraft, die auftritt, wenn sich asymmetrische elektrische Felder auf ein System mit Massezentrum auswirken. Der Effekt wäre ein messbarer, nachhaltiger Schub, was eine echte Revolution bedeuten würde – wenn die Daten halten, was sie versprechen.
„Man kann das Zentrum der Masse bewegen, ohne Masse auszustoßen“, sagt Buhler im Gespräch mit dem Onlinemagazin The Debrief, das sich auf Zukunftsthemen und wissenschaftliche Außenseiterthesen spezialisiert hat. Kritische Gegenpositionen fehlen dort oft, auch in diesem Fall bleibt eine unabhängige Einordnung aus.
Ex-Nasa-Ingenieur experimentiert seit einer Dekade
Die Experimente laufen seit über einem Jahrzehnt. Der angebliche Durchbruch soll 2023 erfolgt sein. Ein Versuchsaufbau mit einem Gewicht von rund 40 Gramm habe erstmals exakt eine Gravitationseinheit an Schub erzeugt. Das wäre genug gewesen, um sein eigenes Gewicht zu tragen – also der erste echte „Lift-off“ unter Laborbedingungen.
Davor hatten Buhler und sein Team eigenen Angaben zufolge schrittweise Skalen überwunden: von einem Hunderttausendstel über ein Tausendstel bis hin zu einem Zehntel der Erdanziehung. Das habe stets in präzise kontrollierten Versuchen stattgefunden – viele davon im eigens gebauten Vakuumraum zur Simulation des Weltraums.
Das System funktioniert laut Buhler durch geschichtete, asymmetrisch geladene Platten mit speziellen dielektrischen Beschichtungen. Der Effekt sei robust, reproduzierbar und nicht auf bekannte Störgrößen zurückzuführen. Der grundlegende Mechanismus sei elektrostatisch – aber bislang durch keine bekannte Theorie erklärbar.
Die Forscher:innen schließen konventionelle Ursachen wie Koronaentladung oder thermische Effekte weitgehend aus. Noch fehlt jedoch die unabhängige Replikation durch externe Labore. Auch eine Peer-Review-Veröffentlichung steht aus.
Tests im Weltraum sollen Klarheit bringen
Buhler hofft auf eine Weltraum-Mission, um den Antrieb unter echten Bedingungen zu testen. Sein Team bemüht sich derzeit um eine entsprechende Finanzierung. „Ein solcher Test würde alles verändern“, sagt er.
Denn selbst wenn der Antrieb in der Praxis zunächst nur Kleinstmengen an Schub liefern könnte, wäre sein Potenzial enorm. Langfristig könnten Satelliten sich selbst ohne Treibstoff korrigieren – oder interplanetare Missionen ohne klassischen Raketenantrieb möglich werden.
Es gibt Wettbewerb beim treibstofflosen Antrieb
Exodus ist nicht allein. Auch andere Unternehmen arbeiten an antriebslosen Systemen. Verschiedene Experimente, etwa jene zum EMDrive aus dem Nasa-Labor Eagleworks, gelten inzwischen allerdings als widerlegt oder zumindest nicht überzeugend belegt.
Buhler sieht die Konkurrenz gelassen, warnt aber vor Patentverletzungen. Sein Team erhielt 2020 ein zentrales Schutzrecht auf den Aufbau. „Viele denken, man könne das einfach nachbauen. Aber es steckt viel Wissen über Gasdurchschläge, Plasmaphysik und Materialien dahinter“, sagt er.
Physik am Limit?
Die vielleicht größte Überraschung verbirgt sich hinter Buhlers Beobachtung, dass einige der Testobjekte ihren Schub auch ohne konstanten Stromfluss behalten konnten. Das widerspräche entweder grundlegenden Energieerhaltungssätzen oder müsste auf ein bislang unbekanntes physikalisches Phänomen hindeuten.
Buhler selbst zeigt sich zurückhaltend. Er will nicht spekulieren, sondern andere Forscher:innen dazu ermutigen, die Beobachtungen nachzuvollziehen und zu erklären. „Ich glaube, dass diese Entdeckung uns helfen kann, Fragen zu dunkler Energie oder Raumzeit zu stellen“, sagt er.
Einer seiner letzten Sätze im Interview mit The Debrief klingt fast beiläufig – aber in ihm liegt die ganze Sprengkraft des Projekts: „Man kann das einfach nachbauen – Teflon, Kupferband und etwas Schaumstoff. Und plötzlich hat man Schub.“ Gerade in der Wissenschaft sind die Dinge allerdings selten tatsächlich so einfach.
Ohne wirklich beweise eine Luftnummer.
Auch wenn er ein Renommierter Wissenschaftler ist, ändert dies leider nichts daran.
Wenn er es Tatsächlich geschafft hätte, wäre das eine Revolution der Menschheitsgeschichte, die alles auf den Kopf stellen würde.
Dadurch wären auch die Energieprobleme gelöst.
Aber mal abwarten.
Ohne Beweise hört sich das exakt genauso an wie die zahllosen Scams in diesem Feld. Auch Patente sagen nichts darüber aus ob das funktioniert.
Patente sind kein Erfolgsgarant!
Und sollten wir durch Buhler nun doch eine Art „Perpetuum mobile“ für das All erhalten, dann muss unsere Physik und hier enthaltende Sätze (Energieerhaltungssatz) umgeschrieben werden, sofern sich die reaktiven, Kinetik erzeugenden Bestandteile innerhalb des Systems nicht doch irgendwie „verbrauchen“.