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Gehirn im Dauerstress: Studie zeigt erstmals, wie Überstunden deine Hirnstruktur messbar verändern

Südkoreanische Forscher weisen nach, dass lange Arbeitszeiten das Gehirn verändern. Zwar sind die Auswirkungen bislang nicht klar, jedoch gibt es erste Interpretationsversuche. Das sagt die Wissenschaft.

3 Min.
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Machen lange Arbeitszeiten krank? So sucht die Hirnforschung nach Antworten. (Foto: Bawan / Shutterstock)

Ein langer Arbeitstag kann auslaugen – je nach Tätigkeit schmerzt der Rücken und der Kopf ist leer. Und doch: Überstunden gehören in vielen Unternehmen dazu. Das Statistische Bundesamt gab 2024 bekannt, dass 4,6 Millionen deutsche Beschäftigte mehr gearbeitet haben, als ihr Vertrag es vorsah. Vor allem in der Finanz- und Versicherungsbranche sei der Anteil an Mehrarbeit besonders hoch, gefolgt von der Energieversorgung.

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Lange Arbeitszeiten verändern das Gehirn

Eine Studie der südkoreanischen Universitäten Yonsei, Chung-Ang und Pusan hat jetzt erstmals untersucht, wie zu viel Arbeitszeit das menschliche Gehirn strukturell beeinflusst. Die Forscher wollten der Frage nachgehen, wie sich die langen Tage im Job auf die kognitiven und emotionalen Hirnregionen von 110 Pflegekräfte auswirken. Dafür erstellten sie Bilder der Gehirne mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) und verglichen sie.

In Südkorea ist die gesetzlich festgelegte Wochenarbeitszeit mit 52 Stunden sehr hoch. Dennoch haben 32 der 110 Pflegekräfte regelmäßig darüber hinaus gearbeitet. Die Wissenschaftler stellten fest, dass bestimmte Hirnareale der Vielarbeitenden sich deutlich vergrößert haben. Vor allem die Bereiche, die für das Treffen von Entscheidungen oder das Steuern von Gefühlen sowie das Verstehen anderer Menschen wichtig sind.

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Welche langfristigen Auswirkungen die Vergrößerungen für die Pflegekräfte haben, konnten die Forscher nicht herausfinden. Jedoch weisen sie darauf hin, dass vorherige Studien bereits gut belegt hätten, dass derartige Veränderungen im Gehirn potenziell Gesundheitsrisiken mit sich bringen können – dazu zählen unter anderem emotionale Probleme, kognitive Schwierigkeiten sowie psychische Erkrankungen wie Depression und Angst.

Die Forscher geben jedoch auch zu verstehen, dass solche Schlüsse bis dato nicht allzu vorschnell getätigt werden dürfen. Es könne auch sein, dass die Gehirne der Betroffenen lediglich versuchen, sich an neue Bedingungen anzupassen. Um das abschließend beurteilen zu können, braucht es vor allem Langzeitstudien. Aber auch eine stärkere Einbeziehung anderer Faktoren, wie etwa der Lebensstil. Man stehe noch am Anfang.

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Erschöpfungsgefühl hängt von mehreren Faktoren ab

Dass Überarbeitung zu ernsten Erschöpfungszuständen führen kann, zeigt auch eine Untersuchung des IW Köln. Bei rund 12 Prozent der Beschäftigten mit überlangen Arbeitszeiten von mehr als 48 Wochenstunden sind derartige Fälle deutlich häufiger aufgetreten als bei Personen mit weniger Wochenstunden. Allerdings zeigt sich, dass vor allem auch Faktoren wie der Handlungsspielraum die Symptome reduzieren.

Das lässt immerhin die Annahme zu, dass die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, einen ebenso großen Einfluss auf die Gesundheit haben dürfte, wie die Anzahl der Arbeitsstunden an sich. Oder anders gesagt: Wer seine Arbeit selbstbestimmt gestalten kann, könnte belastbarer sein als Menschen, die gänzlich fremdbestimmt agieren. Dass Autonomie ein wesentlicher Faktor für intrinsische Motivation ist, ist wissenschaftlich belegt.

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Psychische Erkrankungen sorgen für Fehlzeiten

In Deutschland zählen psychische Erkrankungen indes zu den häufigsten Gründen für Arbeitsunfähigkeiten. Das belegen Auswertungen deutscher Krankenkassen wie der DAK, der Barmer und der Techniker Krankenkasse unisono. Der diesjährige DAK-Gesundheitsreport zeigt unter anderem, dass der Anteil der psychischen Erkrankungen am Krankenstand bei Frauen bei rund 21 Prozent und bei Männern bei rund 14,5 Prozent liegt.

Dass Stress und Druck im Berufsleben für einige der Betroffenen der maßgebliche Auslöser für deren psychische Erkrankungen sind, liegt laut der DAK auf der Hand. Jedoch weist die Krankenkasse darauf hin, dass die Datengrundlage nicht tief genug geht. Die Kassen werden lediglich über die Erkrankung ihrer Versicherten informiert, darüber hinaus werden jedoch keine konkreten Informationen über die Ursachen mit ihnen geteilt.

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