Historischer Fund: James Webb entdeckt erstmals eigenen Exoplaneten – und schreibt Geschichte

Das James-Webb-Weltraumteleskop findet jungen Exoplaneten. (Bild: Dima Zel/Shutterstock)
Mit dieser Entdeckung hat das James-Webb-Weltraumteleskop Geschichte geschrieben. Denn normalerweise nimmt das seit Juli 2022 für wissenschaftliche Forschung im Einsatz befindliche Gerät die Atmosphären fremder Planeten unter die Lupe.
James Webb: Exoplanet entdeckt
Ziel ist es nicht zuletzt, diese daraufhin zu untersuchen, ob dort außerirdisches Leben möglich wäre oder Anzeichen dafür zu finden sind. Jetzt ist dem Weltraumteleskop aber erstmals ein bisher nicht entdeckter Exoplanet ins Visier geraten, wie Gizmodo schreibt.
Ein Forschungsteam um die Astrophysikerin Anne-Marie Lagrange, Forschungsdirektorin am French National Center for Scientific Research, hat das James-Webb-Teleskop auf das nur wenige Millionen Jahre junge Sternsystem TWA 7 ausgerichtet. Dessen Stern bildete sich vor rund 6,4 Millionen Jahren.
Planeten entstehen in Sternen-Scheiben
Um ihn herum finden sich drei verschiedene Scheiben, die aus Gas und Staub bestehen, und in denen sich normalerweise die Planeten bilden. In diesen Scheiben, so erklärt Lagrange, zeigen sich Löcher, ringartige Strukturen und Lücken.
Schon bisher ging die Forschung davon aus, dass diese Strukturen durch die Anziehungskraft entstehender Planeten in den Scheiben zustandekommen. James Webb hat mit TWA 7B jetzt genau dort einen jungen Planeten entdeckt. Bisher war die Suche dort ergebnislos geblieben.
Junge Planeten leuchten im infraroten Licht
Wie es bei Welt der Physik heißt, ist das Weltraumteleskop besonders gut geeignet, junge und daher noch nicht abgekühlte Planeten zu finden, da diese im infraroten Licht leuchten. Genau das ist die Spezialität des auf Infrarotastronomie ausgelegten James Webb.
Der entdeckte Planet bewegt sich in einem Abstand von 52 astronomischen Einheiten um seinen Stern. Zur Einordnung: Der Abstand zwischen Sonne und Erde beläuft sich auf eine astronomische Einheit. Der Neptun ist mit 30 astronomischen Einheiten der am weitesten von unserer Sonne entfernte Planet.
Kleinster direkt abgebildeter Exoplanet
TWA 7B ist auf der einen Seite zwar massereicher als der Neptun, aber hat rund 30 Prozent weniger Masse als Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems. Damit ist er zugleich der kleinste bisher direkt abgebildete Exoplanet.
Die Forscher:innen um Lagrange hoffen, dass mit James Webb in Zukunft weitere junge und lichtschwache Planeten ausgemacht werden können. Das könnte dabei helfen, die Atmosphäre solcher und ähnlich großer Planeten zu bestimmen.