
EU startet Starlink-Wettbewerber. (Bild: AleksandrMorrisovich / Shutterstock.com)
Iris2 nennt die EU das Projekt. Der Name ist ein Akronym für „Infrastruktur für Resilienz, Interkonnektivität und Sicherheit per Satellit“. Die Vereinbarung sieht den Start von 290 Kommunikationssatelliten vor, die sowohl in einer mittleren als auch in einer niedrigen Erdumlaufbahn operieren werden.
Iris2 : Finanzierung aus öffentlichen und privaten Mitteln
Das ganz offensichtlich als Starlink-Konkurrent angelegte Projekt soll sichere Konnektivität für Regierungsnutzer:innen sowie Privatunternehmen und europäische Bürger:innen bereitstellen und Hochgeschwindigkeitsinternet da bieten, wo aktuell noch Funklöcher gähnen.
Den Vertrag konnte sich SpaceRISE sichern. Dabei handelt es sich um ein Konsortium unter der Leitung der europäischen Satellitennetzbetreiber SES, Eutelsat und Hispasat, das von ebenso europäischen Subunternehmern wie Airbus, der Deutschen Telekom, Orange und Alenia Space unterstützt wird.
Die Vereinbarung im Gesamtwert von 10,6 Milliarden Euro läuft über zunächst 12 Jahre und beinhaltet die Entwicklung, den Einsatz und den Betrieb der Iris2-Konstellation. Die Finanzierung erfolgt aus öffentlichen Investitionen der EU und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sowie aus privaten Investitionen des SpaceRISE-Konsortiums.
EU sieht sich auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit
„Iris2 ist nicht nur eine technologische Errungenschaft – es ist ein Beweis für den Ehrgeiz und die Einheit Europas. Diese hochmoderne Konstellation wird unsere kritischen Infrastrukturen schützen, unsere entlegensten Gebiete verbinden und die strategische Autonomie Europas stärken. Durch die Partnerschaft mit dem SpaceRISE-Konsortium demonstrieren wir die Kraft der öffentlich-privaten Zusammenarbeit, um Innovationen voranzutreiben und allen Europäern greifbare Vorteile zu bieten“, sagt Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie, in einer Pressemitteilung. Das Projekt solle zudem „die Widerstandsfähigkeit gegenüber sich abzeichnenden Herausforderungen“ sicherstellen.
Der Vollständigkeit halber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass SpaceX seit dem Start des Starlink-Projekts im Jahr 2018 bereits über 7.100 Satelliten im Orbit verfügt. Allein im Jahr 2024 hat SpaceX pro Monat zwischen 60 und 150 Satelliten und damit insgesamt rund 1.500 Starlink-Sats in die Erdumlaufbahn gestartet.
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