Japans neuer Satellit enttarnt Treibhausgase: So wird der Klimawandel endlich greifbar

Japan hat einen vielversprechenden Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. (Symbolbild: Alones / Shutterstock)
Er trägt den Namen GOSAT-GW und soll eine wichtige Rolle bei der Erforschung des Klimawandels spielen: Die Rede ist von einem japanischen Satelliten, der am vergangenen Wochenende in die Umlaufbahn gebracht worden ist und wichtige Erkenntnisse zum globalen Klimawandel liefern soll.
Treibhausgase und Meerestemperaturen werden überwacht
Ein Mikrowellenradiometer an Bord des Satelliten ermöglicht die wetterunabhängige Beobachtung von Mikrowellenemissionen auf der Erdoberfläche und in der Atmosphäre. Es kann ein Bild des Wasserkreislaufs der Erde erstellen, indem es Bodenfeuchtigkeit, Schneetiefen, Meeresoberflächentemperaturen und Winde, Wasser in Wolken und Niederschlag sowie Wasserdampf in der Atmosphäre überwacht.
Ein zweites Instrument misst die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Stickstoffdioxid in der Atmosphäre. Damit soll der globale monatliche Durchschnittskohlendioxidgehalt überwacht werden, so wie auch wichtige Quellen atmosphärischer Treibhausgase und vom Menschen verursachte Emissionen der einzelnen Länder. Im Zusammenspiel sollen diese Daten wichtige Erkenntnisse zum globalen Klimawandel liefern.
50. Start der H-2A-Rakete war ihr letzter
Innerhalb eines Jahres soll der Satellit die Daten mit deutlich höherer Präzision weltweit an Organisationen liefern, darunter auch die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration, die offizielle Wetterbehörde der USA. Das berichtet nasaspaceflight.com.
Der Start des Satelliten markierte das Ende einer erfolgreichen japanischen Rakete. Der 50. Start der H-2A-Rakete, die 2001 erstmals ins All startete, war ihr letzter – nach etwa 16 Minuten hatte sie den Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. In den 24 Jahren brachte sie zahlreiche Satelliten und Sonden erfolgreich ins All.
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Japanische Nachfolge-Rakete ist bereits im Einsatz
Keiji Suzuki, ein für Raketenstarts zuständiger Mitarbeiter von Mitsubishi, sagte gegenüber der Online-Plattfom phys.org, die Rakete sei sein Lebenswerk gewesen. „Ich habe mein ganzes Leben lang daran gearbeitet, dass die H-2A-Rakete nicht abstürzt. Ich bin so erleichtert.“
Die Rakete geht jetzt in den Ruhestand und wird vollständig durch die bereits im Einsatz befindliche H3-Rakete ersetzt. Eine solche hatte im Februar einen Navigationssystem-Satelliten ins All transportiert.