KI-Vermieter: Wie Chatbots Handwerkertermine festlegen und euch an die fällige Miete erinnern

Viele Mieter:innen kennen das Problem: Sobald etwas in der Wohnung kaputt ist, müssen die Vermieter:innen kontaktiert werden. Das kann für beide Seiten langwierig und anstrengend sein. Was also, wenn der Weg zu den Vermieter:innen deutlich einfacher wäre? Und wenn diese zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar wären?
Wenn eine KI Aufgaben von Vermieter:innen übernimmt
So geht es den Bewohner:innen von etwa 2,5 Millionen Appartements in den USA, wie die New York Times berichtet. Diese Wohnungen werden bereits von einer KI des Unternehmens ElisaAI betreut. Mieter:innen können sich jederzeit an den Chatbot wenden. Genauer gesagt gibt es für jedes Anliegen einen eigenen Chatbot – mit unterschiedlichen Charakteristiken.
In Dallas nutzen Vermieter:innen eines Apartmentkomplexes etwa den KI-Chatbot Matt, um Reparaturanfragen der Bewohner:innen zu bearbeiten. Matt ist dabei immer freundlich und hilfsbereit. Er fragt nach Details und legt automatisch Reparaturtermine fest, falls er den Bewohner:innen nicht mit Ratschlägen oder Youtube-Tutorials weiterhelfen kann. Lisa ist hingegen ein Chatbot, der für alle Infos für interessierte Mieter:innen bereitsteht. Sie ist so programmiert, dass sie professionell und informativ alle Fragen zu den Wohnungen beantwortet.
Und zu guter Letzt gibt es einen Chatbot namens Hunter. Er schaltet sich ein, wenn die Bewohner:innen ihre monatliche Zahlung vergessen haben. Dementsprechend ist Hunter so eingestellt, dass er einen autoritären Ton anschlägt, sobald er die Betroffenen daran erinnert, dass die Miete überfällig ist.
Warum KI-Vermieter:innen Probleme machen könnten
Die KI-Chatbots können dabei per Text über einen Chat oder per Mail antworten oder sogar mit den Bewohner:innen sprechen. Viele Mieter:innen sollen gar nicht mitbekommen haben, dass sie mit einer KI kommuniziert haben. Laut den Vermieter:innen kamen einige von ihnen in das Büro und haben nach Lisa, Matt und Co. gefragt und ihnen sogar Geschenke hinterlassen, weil sie so hilfreich waren.
Genau darin könnte aber auch das Problem der digitalen Vermieter:innen liegen. Wenn die Mieter:innen nicht wissen, dass sie mit einer KI sprechen, nehmen sie die bereitgestellten Informationen als korrekt hin. Sollte sich die KI irren und etwa Reparaturanweisungen geben, die das Problem verschlimmern, dürfte es zu Diskussionen zwischen den echten Vermieter:innen und den Betroffenen kommen.
Sollten die Bewohner:innen erst im Nachhinein erfahren, dass sie die ganze Zeit mit einer KI gesprochen haben, könnte das Vertrauen zu den Vermieter:innen darunter leiden. So könnte das Gefühl entstehen, dass sich die echten Menschen hinter der KI gar nicht für die Bewohner:innen interessieren und sie nur mit dem Programm abspeisen.