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MIT Technology Review News

Klimawandel bekämpfen: Auf diese 4 US-Firmen setzt das Energieministerium große Hoffnungen

Die US-Behörde für Energie fördert mit einigen Millionen Dollar ausgewählte Unternehmen im Bereich der Klimatechnologien. Die Zuschüsse sollen neue Verfahren und Anlagen schneller marktreif machen, um dem Netto-Null-Ziel näher zu kommen.

Von MIT Technology Review Online
4 Min.
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(Bild: petrmalinak/Shutterstock)

Manche Menschen warten gespannt auf Sportergebnisse, anderen schlagen sich die Nacht um die Ohren, um die Gewinner:innen der Oscars live mit zu erleben – und wieder andere können es kaum erwarten zu erfahren, welche privaten Tech-Firmen die größten Fördergelder von staatlichen Behörden bekommen.

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Als „Energy Moonshot Factory“ wird die US-Behörde „Advanced Research Projects Agency“ (ARPA-E) gern mal bezeichnet, die alle paar Jahre ansehnliche Summen an einige wenige Unternehmen ausschüttet. Die Zuschüsse sollen ihnen dabei helfen, ihre Technologie aus dem Labor- oder Pilotstadium auf den freien Markt und damit in die Welt hinauszutragen. Durch die staatliche Förderung soll der private Sektor aber auch als eine Art Aushängeschild der US-Wirtschaft fungieren. „Indem wir die Kommerzialisierung vielversprechender Technologien vorantreiben, befähigen wir den privaten Sektor, alles zu tun, um die amerikanische Produktion anzukurbeln, die nationale Sicherheit zu stärken und unseren Wettbewerbsvorteil zu sichern“, ist von der US-Energieministerin Jennifer Granholm in einer Pressemitteilung zu lesen.

Jetzt ging die Geld-Verteilung in die neueste Runde: Vier Unternehmen erhielten zusammen genommen 63 Millionen Dollar. Das sind die Glücklichen – Wie sehen ihre Ansätze aus und was bringen sie der Klimapolitik?

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Antora Energy: Wärmespeicher für die Industrie

Das in Kalifornien ansässige Unternehmen baut Thermobatterien für den Einsatz in der Schwerindustrie. Letztes Jahr ging das erste Pilotprojekt an den Start.

Was hat es mit den Wärmespeichern nochmal auf sich? Die Grundidee hinter der Technologie von Antora besteht darin, Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne in Form von Wärme zu speichern und diese Wärme dann in Industrieanlagen zu nutzen. Damit soll das Problem umgangen werden, dass erneuerbare Energien nur manchmal zur Verfügung stehen, während parallel die Industrie auf eine konstante Energieversorgung angewiesen ist – am besten natürlich aus nachhaltigen und fossilfreien Quellen, denn will sie ihre Kohlenstoffemissionen senken, die 30 Prozent der weltweiten Gesamtemissionen ausmachen.

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Antora erhielt 14,5 Millionen Dollar, um seine Technologie weiterzuentwickeln. Mit dem Geld erhofft sich das Unternehmen unter anderem Fortschritte bei seinem zweiten Produkt, das nicht nur Wärme, sondern auch Strom liefert.

Queens Carbon: Zement-Herstellung mit weniger Emissionen

Zement ist so etwas wie der unsichtbare Klimaverbrecher. Die Herstellung dieses allgegenwärtigen Baustoffes ist für etwa 7 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.

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Allerdings ist es schwer, diesen Prozess klimafreundlicher zu machen. Denn um die chemischen Reaktionen für die Herstellung in Gang zu setzen, sind lava-ähnliche Temperaturen erforderlich: über 1.500 Grad Celsius.

An diesem Punkt setzt Queens Carbon an. Mit ihrem neuen Verfahren kann die erforderliche Temperatur auf unter 540 Grad Celsius gesenkt werden kann. Das ist zwar immer noch sehr heiß, aber leichter effizient und mit Strom zu erreichen, sagte der CEO, CTO und Mitbegründer des Unternehmens, Daniel Kopp, bei einer Pressekonferenz zu den Auszeichnungen. Im Idealfall wird dieser Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen, was große Emissionseinsparungen bedeuten könnte.

Queens Carbon erhält 14,5 Millionen Dollar. Die Mittel sollen den Bau einer Pilotanlage unterstützen, die derzeit in Zusammenarbeit mit einem großen Zementhersteller errichtet wird, so Kopp weiter. Das Unternehmen plant, Ende 2028 oder 2029 eine Anlage in voller Größe zu errichten.

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Ion Storage Systems: Batterien der nächsten Generation für Elektrofahrzeuge

Die Welt verlangt nach immer besseren Batterien, und das in Maryland ansässige Unternehmen Ion Storage Systems will mit seiner Festkörper-Lithium-Metall-Technologie den Bedarf decken helfen. Von Lithium-Metall-Batterien verspricht man sich eine höhere Energiedichte und damit eine größere Reichweite für Elektroautos.

Ion Storage Systems plant, seine Batterien zunächst für militärische Kunden zu produzieren. Mit den frischen 20 Millionen Dollar könnte das Unternehmen in der Lage sein, seine Technologie für eine Produktion in größerem Maßstab für einen breiteren Kundenstamm auf dem Markt für Elektrofahrzeuge bereitzustellen.

Für CTO Greg Hitz liegt der Schwerpunkt auf der Fertigung der Festkörperbatterien. Denn der Knackpunkt für andere Unternehmen ist gerade die Skalierung. Hitz sagte auf der Pressekonferenz auch, dass die Batterien von Ion Storage nicht unter hohem Druck in die Zellen gepresst oder erhitzt werden müssen und dass sie einfacher in Batteriepacks integriert werden können.

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AeroShield Materials: Hightech-Dämmung für effizientere Gebäude

Das vierte geförderte Unternehmen im Bunde ist AeroShield Materials. Es hat die Wärmebrücken unserer Gebäude im Fokus. Zwischen 30 und 40 Prozent der Energie, die wir in unseren Gebäuden für Wärme und Kühlung aufwenden, geht durch Fenster und Türen verloren – das sind etwa 40 Milliarden Dollar pro Jahr für Wohngebäude, sagte Elise Strobach, CEO und Mitbegründerin des Unternehmens, bei der Pressekonferenz.

AeroShield stellt sogenannte Aerogele her. Sie sind durchsichtig, leicht und feuerbeständig und können dazu beitragen, Fenster um 65 Prozent energieeffizienter zu machen, sagt Strobach.

Isolierung mag vielleicht nicht aufregend klingen, aber Effizienz ist immerhin eine der besten Möglichkeiten, den Energiebedarf zu senken und Emissionen auf einfache Weise zu reduzieren. AeroShield beginnt mit Fenstern und Türen, plant aber auch andere Projekte wie die Nachrüstung von Fenstern und die Herstellung von Isolierungen für Gefrier- und Kühlschranktüren, sagt Strobach. Die Fördersumme in Höhe von 14,5 Millionen Dollar wird zum Bau einer Pilotproduktionsanlage beitragen.

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Was das Geld bewirkt

Man sieht: Das Spektrum an bezuschussten Unternehmen ist breit – von Speichern für Industrie und Fahrzeug, über Bauwesen bis hin zu Gebäudeeffizienz. Doch sie haben gemein, dass sie an Stellschrauben ansetzen, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Dass die US-Behörde, die selbst viel Erfahrung mit Energietechnologien hat, diese Firmen mit ihren Technologien unterstützt, darf daher als großer Vertrauensbeweis gesehen werden. Umso mehr muss darauf geschaut werden, was das eingesetzte Geld bewirken wird.

Der Text stammt von Casey Crownhart. Sie ist Redakteurin bei der US-amerikanischen Ausgabe von MIT Technology Review und deckt die Themenbereiche Klima, (erneuerbare) Energie und Transport ab.

 

 

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