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Match me not: Warum Tinder & Co. nicht wollen, dass du fündig wirst

Dating-Apps versprechen Liebe, Beziehung oder zumindest Nähe, doch ihr Geschäftsmodell basiert auf dem Gegenteil: dem Nicht-Finden. In seinem neuen Buch „Die Online-Dating-Falle“ analysiert Autor Thomas Köhler, warum Plattformen wie Tinder & Co. vor allem von der Suche leben – nicht vom Erfolg.

Quelle: dpa
2 Min.
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Hochzeit unwahrscheinlich: Dating-Apps sind nicht darauf ausgelegt, dass Menschen Partner fürs Leben finden. (Bild: Shutterstock/Tero Vesalainen)

Für den Autor des neuen Buchs „Die Online-Dating-Falle“ hat die Partnersuche via Internet erhebliche Systemfehler. „Der größte Fehler der Dating-Plattformen liegt in ihrem Geschäftsmodell“, sagt Thomas Köhler. „Diese Apps sind nicht darauf ausgelegt, dass Menschen tatsächlich einen Partner finden, jedenfalls nicht dauerhaft. Denn wer fündig wird, steigt aus.“

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Und das bedeute in jedem einzelnen Fall: zwei verlorene Kunden, keine Swipes, keine Klicks, kein Abo mehr, betont Köhler. „Genau darin liegt ein fundamentaler Widerspruch: Eine App, die vorgibt, bei der Partnersuche zu helfen, verdient am meisten an denen, die erfolglos bleiben.“

Online-Dating ist längst ein Massenphänomen. Viele Millionen in Deutschland machen es. Laut einer Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom nutzen Jüngere vornehmlich Apps wie Tinder, Bumble, Hinge oder Grindr. „61 Prozent der deutschen Internet-Nutzerinnen und -Nutzer von 16 bis 29 Jahren haben schon einmal eine solche Dating-App genutzt, über alle Altersklassen hinweg ist es ein Drittel (33 Prozent).“ Bei 30- bis 49-Jährigen liegen demnach Dating-Apps knapp vor Partnervermittlungsplattformen. Ältere Internet-Nutzer sind in erster Linie bei Online-Partnervermittlungen wie Parship oder ElitePartner aktiv.

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Oberflächlichkeit ersetzt Charisma

Laut „Online-Dating-Falle“-Autor Köhler haben alle gängigen Apps einen Konstruktionsfehler: „Sie reduzieren die Begegnung auf Äußerlichkeiten und oberflächliche Kriterien wie Alter, Ort und Körpergröße. Intelligenz, Bildung, Charisma, Humor, Toleranz und anderes, was den Nutzerinnen und Nutzern wichtig ist, ist online nicht darstellbar und bleibt auf der Strecke.“ Dies führe zu einem Wettbewerb der Oberflächlichkeiten, in dem oft gewinne, wer am dreistesten die Realität schönfärbe.

In den Fokus von Forscherinnen und Forschern geriet zuletzt auch die Gefahr des sogenannten Online-Dating-Burnouts. Das sei zwar keine eigenständige Krankheit, äußere sich aber etwa in emotionaler Erschöpfung, Zynismus und verminderter Leistungsfähigkeit, wie die Psychologin Wera Aretz (Hochschule Fresenius, Köln) 2024 im „Journal of Business and Media Psychology“ schrieb.

Wassermelonen zeigen politische Haltung

Ein ganz anderes Phänomen ist außerdem heutzutage die Politisierung des Datings. So zeigen Nutzerinnen und Nutzer etwa mit einem Wassermelonen-Emoji im Profil ihre Haltung. Dessen Farben Schwarz, Weiß, Grün und Rot (wie die Flagge Palästinas) sollen Solidarität mit Palästinensern ausdrücken und Haltung gegen den Gaza-Krieg zeigen, manchmal aber auch gegen ganz Israel.

Köhler sagt allgemein zu Politik und Liebesleben: „Beim Dating ist Politik längst ein Riesenthema. Viele Apps bieten heute die Möglichkeit, die eigene politische Ausrichtung anzugeben. Es lohnt sich, diese Funktion zu nutzen und einen Blick auf die Einstellung potenzieller Matches zu werfen. Das erspart Enttäuschungen, denn die zunehmende Polarisierung unserer Gesellschaft macht auch vor Beziehungen nicht halt.“

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