Targeting für Teenies: Meta streicht Gender, aber ermöglicht Werbepräferenzen

Vulnerable Zielgruppen und Jugendschutz auf Social Media – da gibt es noch viel zu tun. Tatsächlich klagt aktuell der Schulbezirk Seattle gegen alle Plattformen, weil sie Kinder und Jugendliche nicht entsprechend schützen und den Bildungsauftrag erschweren. Im Werbebereich ergreift Meta weitere Schritte: Das Targeting für Jugendliche wird eingeschränkt. Allerdings erhalten sie Zugriff auf die Auswahl von Werbepräferenzen in den Einstellungen.
Vergangene Interaktionen und Gender gestrichen
Schon im Juli 2021 hat Meta, damals noch Facebook, eingeschränktes Targeting für Personen unter 18 Jahren verkündet: Nur noch Alter, Standort und Gender standen zur Verfügung. Die Interessen sowie Aktivitäten auf Apps und Websites wurden als Targeting-Optionen gestrichen. Das galt bereits für Instagram, Facebook und den Messenger. Sobald die User:innen 18 sind, werden sie darüber informiert, dass weitere Targeting-Optionen freigeschaltet wurden.
Nun wird auch das Gender als Targeting-Option gestrichen, es bleiben das Alter und der Standort. Diese Neuerung gilt ab Februar 2023. Zudem wird auch das Engagement innerhalb der einzelnen Apps nicht mehr zur Verfügung stehen: Welchen Accounts die Person folgt, wird beispielsweise keinen Einfluss darauf haben, welche Anzeigen sie sieht.
Anzeigenpräferenzen für Jugendliche ab März 2023
Während eine Themenauswahl für Jugendliche im Juli 2021 noch ausgeschlossen wurde, „weil Jugendliche nicht in der Lage sind, diese Entscheidungen zu treffen“ und die Verwendung ihrer Daten richtig einzuschätzen, wird sie jetzt eingeführt.
Ab März 2023 wird es in den Einstellungen von Facebook und Instagram unter dem Punkt Werbepräferenzen die Werbeinteressen geben. Dort können User:innen zu einzelnen Themen angeben, ob sie keine Präferenz haben oder weniger sehen möchten. Auch Advertiser können sie komplett ausblenden. Diese Einstellungen sind für Erwachsene bereits vorhanden, nun können auch Jugendliche ihre Werbethemen beeinflussen.

So sieht das Ganze aus – ist für Erwachsene auch schon verfügbar. (Grafik: Meta)
Nicht betroffen sind Anzeigen zu Alkohol, Finanzprodukten und Gewichtsverlust, die ohnehin laut der Meta-Werberichtlinien nicht an Personen unter 18 ausgespielt werden. Themen, die ohnehin eingeschränkt sind, bleiben das per Default auch – die Jugendlichen können nicht wählen, mehr davon zu sehen.
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