Nachhaltig, schnell, bezahlbar: Wie 3D-gedruckte Holzhäuser die Wohnungsnot lindern könnten

An der University of Maine arbeiten Wissenschaftler:innen um Habib Dagher an der Lösung eines Problems, das an vielen Orten der Welt immer drängender wird: Wohnungsnot. Der Professor für Bauingenieurwesen ist Geschäftsführer des Advanced Structures and Composites Center (ASCC), das den weltweit größten Polymer-3D-Drucker gebaut hat.
Sein Zweck ist der Bau von Häusern, und der Ansatz dahinter unterscheidet sich laut Dagher deutlich von den bisher bekannten. Während Bauwerke wie Brücken oder das größte 3D-Gebäude Europas, das seit 2023 in Heidelberg steht, auf Beton basieren, setzen die Ingenieur:innen aus Maine auf einen Naturrohstoff.
Heimelig und nachhaltig
Dabei handelt es sich um Holz, genauer gesagt Holzreste, wie sie zum Beispiel in Sägewerken als Nebenprodukt anfallen. Ein Umstand, der gleich mehrere Vorteile mit sich bringt.
Gegenüber CNN sagte Dagher, die Häuser aus Holz wirkten „sehr warm und einladend“ und damit ganz anders als Häuser aus Beton. Die Häuser seien nachhaltig produziert, wobei das Holz auch wiederverwendet werden könne, sollte ein Haus nicht mehr gebraucht werden.
Der Bau ist wetterunabhängig und kann schnell erfolgen
Zudem müssten 3D-gedruckte Betonhäuser immer vor Ort gebaut werden, was immer Begleitprobleme mit sich bringe. Sei das Wetter an schneereichen Orten wie Maine zwei Wochen lang schlecht, müsste in dieser Zeit auch der Druck pausieren, so Dagher.
ASCC dagegen drucke alle vorgefertigten Module wie Wände, Böden und Dach an der Universität aus, sodass sie vor Ort nur noch zusammengeschraubt werden müssten. Wie die Holzhäuser skandinavischen Stils aussehen, hat die Universität schon 2022 der Öffentlichkeit präsentiert.
Ein Haus in nur 48 Stunden
Gedruckt wurde das Bio Home 3D, ein Einfamilienhaus mit 55 Quadratmetern, mit dem Vorgängermodell des neuen 3D-Druckers, das 2019 offiziell zum „größten Prototyp eines Polymer-3D-Druckers“ ernannt wurde. Aktuell seien die Bauingenieur:innen in der Lage, ein komplettes Bio Home 3D in nur 48 Stunden auszudrucken, so Dagher.
Die nächsten Ziel benennt der Professor für Bauingenieurwesen so: In den Druckprozess sollen künftig auch Rohrleitungen und Leitungen integriert werden. Und 2025 soll in Maine ein Areal mit neun Holzhäusern gebaut werden, in dem Obdachlose ein neues Zuhause finden sollen.
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