Nur Raumsonden dürfen noch remote arbeiten: Nasa-Forschungszentrum JPL ruft Angestellte zurück ins Büro

Per E-Mail hat das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa seinen Angestellten mitgeteilt, was in naher Zukunft von ihnen erwartet wird. Im Sinne einer engagierten Unternehmenskultur sollen alle Mitarbeiter:innen zur Arbeit vor Ort zurückkehren, heißt es darin.
Bis Montag, den 25. August, haben dafür Angestellte Zeit, die sich in Kalifornien aufhalten. Wer derzeit außerhalb des Bundesstaates lebt, dem bleibt eine Frist bis zum 27. Oktober 2025.
Wer nicht im Büro arbeitet, arbeitet gar nicht mehr für das JPL
Und die E-Mail lässt keine Zweifel daran aufkommen, was passiert, wenn Arbeiter:innen im Homeoffice die Umstellung nicht mitmachen wollen. Wer bis zum vorgeschriebenen Termin nicht zurück an seinem Arbeitsplatz sei, gelte als gekündigt, so die Führung des JPL.
Die Angestellten des Forschungs- und Entwicklungszentrums, das beispielsweise Satelliten und Raumsonden für die Nasa baut und auch steuert, sollen ihren Vorgesetzten bis zum 20. Juli mitteilen, wie sie sich entscheiden. Ausnahmen von der Rückkehrpflicht soll es zwar geben, diese seien aber „äußerst selten“.
Unterstützung ist nicht zu erwarten
In speziellen Fällen könnten sie zeitlich begrenzt zum Beispiel in Fällen möglich sein, in denen Angestellte aufgrund besonderer Umstände zusätzliche Zeit zum Umziehen bräuchten. Das Jet Propulsion Laboratory befindet sich in Pasadena in der Nähe von Los Angeles und war im Januar auch von den verheerenden Bränden betroffen.
Zeitweise musste es evakuiert werden, wobei der Gesamtschaden der Brände bis heute massive Auswirkungen auf die Wohn- und Pendelsituation vieler Menschen in Südkalifornien hat. Mitarbeitende, die der neuen Präsenzpflicht nicht nachkommen wollen und darum gekündigt werden, haben weder Anspruch auf eine Abfindung noch auf Arbeitslosengeld.
Beim JPL gab es bereits Entlassungen
„Eine stille Entlassung“ der mehr als 1.000 Remote-Mitarbeiter:innen nennt das darum ein namentlich nicht genannter Angestellter gegenüber Space.com. Das JPL wolle sich schlicht die Abfindungen sparen.
2024 hat das JPL bereits rund 12 Prozent seiner Belegschaft gekündigt. Die Entlassung der 855 Mitarbeiter:innen wurde mit dem gekürzten Budget und Finanzierungsengpässen begründet, die unter anderem mit der Mission Mars Sample Return zusammenhängen.
Dafür sammelt der Mars-Rover Perseverance Gesteinsproben auf dem Mars, doch die nötigen Mittel dafür hat US-Präsident Donald Trump ab 2026 gestrichen. Dass der US-Haushaltsentwurf auch bei der Nasa insgesamt Kürzungen von 25 Prozent vorsieht, dürfte sich ebenfalls auf die Zukunftsplanung des JPLs ausgewirkt haben.