Dieser Roboter könnte bald wie eine Pille geschluckt werden

Ein internationales Team unter der Leitung der Penn State University aus State College im US-Bundesstaat Pennsylvania hat einen flexiblen Roboter entwickelt, der sich durch enge Räume wie etwa den Trümmern nach einem Erdbeben bewegen kann. Dieser Roboter nutzt Magnetismus zur Steuerung und kann so Hindernisse überwinden, ohne eigene Energiequellen oder Verbindungen wie Drähte zu benötigen. Was wie Science-Fiction klingt, ist bereits Realität und könnte in Zukunft bei Rettungseinsätzen eine entscheidende Rolle spielen.
Das Team um Professor Huanyu Cheng arbeitet daran, diese Technologie weiter zu verfeinern, um sie für den praktischen Einsatz in Katastrophenfällen und später auch in der medizinischen Diagnostik zu optimieren.
Zukunftsvision: Roboter als Pille oder als Injektion
Denn für die Zukunft haben die Forscher:innen noch größere Visionen. Ein „Pillenroboter“, der durch den menschlichen Körper navigiert, könnte eines Tages Medikamente abgeben oder Krankheiten präzise erkennen. Diese Technologie könnte invasive Verfahren wie Biopsien ersetzen und die Behandlung deutlich vereinfachen.
Cheng und sein Team arbeiten daran, den Roboter so zu miniaturisieren, dass er in Blutgefäße injiziert werden könnte, um gezielt etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu behandeln oder Medikamente direkt abzugeben. Diese Anwendung eröffnet neue Möglichkeiten für präzise, nicht invasive medizinische Behandlungen.
Die Technologie basiert auf flexibler Elektronik, die in den Roboter integriert wird, um seine Bewegungen zu steuern. Ein Magnetfeld ermöglicht die präzise Navigation durch den Körper und andere Umgebungen mit wenig Raum. In der Zukunft könnte dieser Roboter damit nicht nur als „Pille“ durch den Körper reisen, sondern auch als gezielte Therapieoption dienen.
Ihre bisherigen Studienergebnisse haben die Forscher:innen in den Nano-Micro Letters veröffentlicht.