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Schnelles Internet in Deutschland 5-mal so teuer wie im EU-Schnitt – daran liegt‘s

In der EU gibt es kein Land, in dem schnelles stationäres Breitbandinternet so teuer ist wie in Deutschland – und zwar mit Abstand. Im zweitteuersten Land zahlen Nutzer:innen nur ein Drittel der deutschen Preise. Warum ist das so?

2 Min.
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Glasfaser: Deutschland hinkt bei schnellem Internet hinterher. (Foto: Asharkyu/Shutterstock)

Nutzer:innen in der EU, die mit schnellem stationären Breitbandinternet surfen wollen, sind mit höchst unterschiedlichen Preisen konfrontiert. Während man in der Hälfte der EU-Länder nur wenige Cent pro Megabit zahlt, müssen deutsche Nutzer:innen mit einem Euro pro Megabit rechnen.

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Ein Cent pro Megabit in Rumänien

Das geht aus einer Marktanalyse von Verivox hervor, für die ein Tarifvergleich des britischen Portals bestbroadbanddeals.co.uk herangezogen wurde. Demnach gibt es den günstigsten Internettarif in Rumänien, wo man nur einen Cent pro Megabit zahlen muss. Drei Cent sind es in Polen und der Slowakei.

Insgesamt, so heißt es in der Analyse, kann man in 13 EU-Ländern, darunter Italien, Frankreich und Spanien, für einen Preis von unter zehn Cent pro Megabit surfen. Der EU-Durchschnittspreis beläuft sich auf 18 Cent.

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Schnelles Internet: Deutschland einsame Spitze

Deutschland steht hier mit seinem über 5-mal so hohen Megabit-Preis zudem ziemlich allein da. In den beiden nächstteuren Ländern Österreich und Belgien zahlt man nur 35 Cent.

Auch ein Verweis auf die höhere Kaufkraft in Deutschland kann das erschreckende Ergebnis nicht wesentlich mindern. Denn in Österreich und Belgien ist die Kaufkraft sogar noch höher als in Deutschland, die Breitbandkosten liegen aber bei nur gut einem Drittel.

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Experte ortet unzureichende Wettbewerbssituation

Es gibt freilich Gründe für die hohen Internetpreise in Deutschland, wie , Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg klarstellt. „Dass die deutschen Anbieter die mit Abstand höchsten Megabit-Preise in der EU verlangen, liegt in erster Linie an der aus Verbrauchersicht unzureichenden Wettbewerbssituation“, so Schamberg.

Zwar sei der deutsche Markt 1998 liberalisiert worden. Immer noch würden aber viele Wettbewerber „am Tropf der Deutschen Telekom“ hängen. „Sie kaufen deren Vorleistungsprodukte zu festgelegten Preisen ein“, erklärt Schamberg.

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Glasfaser: Verpasst Deutschland den Anschluss?

Diese Vormachtstellung des ehemaligen Monopolisten Telekom sei auch auch der Hauptgrund dafür, dass man in Deutschland viel zu lange an der veralteten DSL-Technik festgehalten habe. „Deutschland droht auch beim zukunftsweisenden Umstieg von Kupfer- auf Glasfaserleitungen den Anschluss zu verpassen“, warnt der Verivox-Experte.

Tech-Nostalgie aus den 90ern Quelle: Shutterstock/Vladimir Sukhachev

Ein Abschalttermin für DSL sei nicht vor den 2030er-Jahren zu erwarten. „Viel zu spät“, wie Schamberg findet. Portugal und Schweden würden dagegen praktisch schon eine Glasfaser-Vollversorgung aufweisen.

Neue Bundesregierung ist gefragt

In Deutschland hingegen sei der Glasfasermarkt zersplittert und habe ein Imageproblem. Das könne sich das Land, vor allem im Hinblick auf datenintensive KI-Anwendungen, aber nicht länger leisten. Daher sollte „die neue Bundesregierung hier dringend gegensteuern, auch mit Kampagnen der öffentlichen Hand“, so Schamberg.

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