Mobiler Megaspeicher von Volvo: Dieser Container lädt 20 E-Autos – ohne Netzanschluss

Der schwedische Fahrzeughersteller Volvo mit Sitz in Göteborg hat mit dem „PU500 Battery Energy Storage System“ einen modularen Batteriespeicher vorgestellt, der bis zu 540 Kilowattstunden Energie aufnehmen kann. Das System ist mobil einsetzbar und speziell für Orte gedacht, an denen keine oder nur begrenzte Netzanbindung besteht – etwa auf Baustellen, bei Veranstaltungen, im Katastrophenschutz oder als temporäre Schnellladeeinheit an überlasteten Lade-Hotspots.
Der PU500 wird in einem 10-Fuß-ISO-Container geliefert – einem international standardisierten Containerformat mit einer Länge von etwa drei Metern. Mit einem Gewicht von 7.600 Kilogramm und Gabelaufnahmen an zwei Seiten ist das System für den Transport per Lkw ausgelegt.
240 kW Ladeleistung und Energie für bis zu 20 Ladevorgänge täglich
Das System kann Energie mit bis zu 240 kW Leistung abgeben und aufnehmen. Laut Volvo lassen sich damit bei voller Ladung bis zu 20 Elektroautos pro Tag versorgen – oder alternativ drei schwere Nutzfahrzeuge wie E-Lkw oder Radlader. Aufgeladen wird der PU500 selbst über 32-A-, 63-A- oder 125-A-CEE-Anschlüsse innerhalb von 5 bis 14 Stunden, je nach Konfiguration und verfügbarem Strom.
Für kleinere Baumaschinen – insbesondere im Volvo-eigenen Ökosystem – steht zusätzlich ein 17-kW-Gleichstromanschluss mit 48 Volt zur Verfügung. Ferner verfügt der PU500 über mehrere Drehstrom- und Wechselstromausgänge zur Versorgung von Werkzeugen und weiteren Geräten.
Die Batterie besteht aus sechs 90-kWh-Modulen mit Lithium-Ionen-Zellen (NCA-Chemie), die über einen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf gekühlt werden.
Baustellen im Fokus – aber auch relevant für Schnelllade-Hubs
Volvo positioniert den PU500 vorrangig für den Einsatz auf Baustellen ohne Netzanbindung, etwa in abgelegenen Regionen oder auf temporären Anlagen. Dort kann das System sowohl Baumaschinen als auch Werkzeuge elektrisch betreiben und Ladeinfrastruktur bereitstellen, ohne dass ein Netzanschluss erforderlich ist.
Für die Elektromobilität im öffentlichen Raum könnte der PU500 auch als Puffer- oder Notfalllösung für Schnellladeparks interessant werden – etwa zur Netzentlastung, zur Überbrückung geplanter Ausbauten oder für temporär stark frequentierte Orte, etwa bei Großevents oder saisonalen Tourismus-Hotspots.
Auch in Katastrophenszenarien, etwa nach Sturmschäden oder in überfluteten Regionen, lässt sich der PU500 als autarke Notstromquelle einsetzen.
App-Steuerung und Schutzfunktionen
Die Steuerung und Überwachung erfolgen über eine mobile App (My Equipment) oder die Flottenplattform Caretrack. Der PU500 signalisiert seinen Status über farbige LEDs an allen vier Seiten. Alle Bedienelemente sind außen angebracht, an das Innere muss man ausschließlich zu Wartungs- und Inspektionszwecken.
Das Gehäuse ist IP54-zertifiziert und auf Betriebstemperaturen zwischen –25 °C und +40 °C ausgelegt. Sicherheitsfunktionen wie Gas- und Branddetektion, automatische Gasevakuierung sowie Fernüberwachung sind integriert. Das System erfüllt alle relevanten Normen.
Noch kein Verkaufsstart, noch kein Preis
Volvo hat bislang keinen Preis oder Verkaufsstart für das PU500 genannt. Klar ist aber: Mobile Stromspeicher wie dieser werden in den kommenden Jahren eine zunehmend wichtige Rolle spielen – vor allem dort, wo elektrische Maschinen oder Fahrzeuge schneller einsatzfähig sein sollen, als das Netz mitwächst.