
Im Heimatmarkt Schweden testet der Streaming-Dienst das Ausspielen von Notfallwarnungen über seine App. Die Funktion wurde zuerst von dem Entwickler Chris Messina entdeckt, inzwischen aber offiziell gegenüber Techcrunch bestätigt.
Was will Spotify mit Notfallwarnungen?
Messina spekuliert, dass ein Notfallwarndienst Spotify-Nutzer dazu bringen könnte, ihre App-Benachrichtigungen zu aktivieren. Das wäre nicht völlig unplausibel.
Denn oftmals deaktivieren Nutzer:innen die Benachrichtigungen eher unwichtiger Apps. Das erschwert es Apps wie Spotify, die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen zu erregen und ihre neuen Funktionen zu vermarkten.
Neben diesem plausiblen Denkansatz würde sich schon die Frage stellen, warum Spotify einen Notfallwarndienst anbieten können wollte. Erwarten wird es sicherlich niemand und eine gesetzliche Grundlage, die den Dienst dazu zwingen würde, existiert ebenso wenig.
Spotify bestätigt Tests
Von Messina in der Spotify-App gefundene Codehinweise zeigen, dass das Unternehmen über ein System nachzudenken scheint, das helfen würde, öffentliche Ankündigungen zu verbreiten, die sich auf Dinge wie „Unfälle, ernste Ereignisse oder Unterbrechungen wichtiger Dienste“ beziehen.
Spotify sagt dazu, dass „routinemäßig eine Reihe von Tests“ durchgeführt würden, „um unser Nutzererlebnis zu verbessern“. Und weiter: „Einige dieser Tests ebnen den Weg für unser breiteres Nutzererlebnis, während die meisten nur als wichtiger Lernprozess dienen.“
Notfallwarnungen nicht völlig unüblich
Neben Spotify bietet bereits seit viel längerer Zeit schon Meta mit seiner Facebook-Funktion „Safety Check“ die Möglichkeit, sich bei größeren Katastrophen auf dem Laufenden zu halten. Auch Google kann seine Nutzer:innen per App vor Katastrophen warnen.
In den USA gibt es bereits gesetzgeberische Überlegungen, neben Fernseh- und Radiosendern und Kabelfernsehsystemen auch Online-Video- und Streaming-Apps zur Unterstützung von Notfallwarnungen zu verpflichten.