Stargate Europa: Sam Altman spricht über die Expansionspläne von OpenAI

OpenAI-Gründer Sam Altman setzt seine weltweite KI-Werbetour fort: Wie das Handelsblatt berichtet, legte er nach Stationen in Tokio, Seoul und Neu-Delhi zuletzt auch einen Zwischenstopp in Berlin ein, um über seine Pläne für Europa zu sprechen. Insbesondere die Expansion nach Deutschland stand dabei im Fokus: Um den wachsenden deutschen Markt besser bedienen zu können, wird OpenAI ein Büro in München eröffnen. Laut dem KI-Pionier ist Deutschland nicht nur der größte europäische Markt für ChatGPT, sondern auch ein globales Zentrum für technologische Innovation.
Deutschland spielt für OpenAI eine wichtige Rolle
In San Francisco gab OpenAI kürzlich erstmals deutsche Nutzungszahlen bekannt: Nach Angaben des Unternehmens hat Deutschland die meisten User:innen in Europa und gehört weltweit zu den fünf führenden Ländern bei der Nutzung von ChatGPT. Allein im vergangenen Jahr habe sich die Anzahl deutscher Nutzer:innen verdreifacht. Auch bei den kostenpflichtigen Abonnements liegt Deutschland in Europa an erster Stelle und gehört weltweit zu den drei führenden Ländern.
Sam Altman sieht in Europa großes Potenzial
Mit der Präsenz in Deutschland will das Unternehmen auch die Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten vertiefen. Auf einer Podiumsdiskussion an der Technischen Universität Berlin kündigte Altman eine neue Forschungspartnerschaft mit der Uni und dem Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD) an. Ziel der Kooperation ist es, Student:innenn und Forscher:innen über API-Credits im Wert von 50.000 Euro den Zugang zum OpenAI-Modell o3 zu ermöglichen, das als besonders leistungsfähig für wissenschaftliche Zwecke gilt.
Die Expansionspläne von OpenAI gehen aber noch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Sam Altman sprach sogar von einem „Stargate Europa“, einem ambitionierten Projekt, das in Anlehnung an das US-amerikanische Stargate Project eine umfassende KI-Infrastruktur in Europa etablieren könnte. Dafür, so Altman, müssten sich die europäischen Länder aber klar positionieren und eine Regulierung wählen, die Innovationen nicht ausbremse.
Neben aller Begeisterung wird auch Kritik laut
Nicole Büttner, die mit Altman und anderen Gästen auf der Bühne der TU Berlin diskutierte, sagte, das wachsende Interesse an OpenAI sei ein Zeichen dafür, dass Europa für Investitionen in KI attraktiver werde. Sie ist Co-Gründerin und CEO von Merantix Momentum, einem Berliner Unternehmen, das sich auf Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz spezialisiert hat.
Aber es gab auch kritische Stimmen: Insbesondere die Frage, wie OpenAI mit europäischen Industriedaten umgeht, sorgt für Diskussionen. Holger Hoos, der als Professor für KI an der RWTH Aachen lehrt, warnt davor, dass amerikanische Tech-Unternehmen verstärkt versuchen, an europäische Wirtschaftsdaten zu gelangen. Die seien allerdings ein strategisches Gut, das man nicht leichtfertig aus der Hand geben dürfe.
Altmans Auftritt in Berlin war nur eine Station seiner Europareise. Nach Deutschland reiste er weiter nach Paris, wo er mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft über Leitlinien für die Entwicklung von KI in Europa sprechen wird. Vor allem die Regulierung neuer KI-Technologien dürfte dabei eines der wichtigsten Themen bleiben. Denn ob die Vision eines „Stargate Europe“ realisiert werden kann, hängt stark von der zukünftigen Regulierungspolitik der EU ab.
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