Telekom zieht den Stecker: Auskunftsdienst wird eingestellt – das sind die Gründe

Wer auf der Suche nach einer Information beim Auskunftsdienst der Telekom anruft, muss ab dem 1. Dezember 2024 damit rechnen, dass niemand mehr ans Telefon geht. Denn an dem Stichtag stellt das Unternehmen den Service ein. Der Betrieb lohnt sich für den Kommunikationsanbieter nicht mehr. „Die Telekom kann die Dienste nicht mehr kostendeckend anbieten“, heißt es in einem Blogeintrag.
Niemand ruft mehr an
Dabei war der Dienst einst der Hit. 1995 registrierte die Telekom nach eigenen Angaben noch 550 Millionen Anfragen. Darunter waren auch kuriose Anrufe, die etwa wissen wollen, ob man mit einem Klapphandy ins Ausland telefonieren kann. Schnell nahm das Interesse aber wieder ab. Jährlich sanken die Zahlen der Anfragen um 20 Prozent. Heutzutage liegen sie unterhalb der Zwei-Millionen-Marke. In 29 Jahren ist das ein Rückgang von mehr als 99,6 Prozent.
Der Grund liegt auf der Hand: 80 Prozent der Deutschen nutzen laut der Telekom bereits ein Smartphone, sind also konstant mit dem Internet und zugehörigen Suchmaschinen verbunden. Dazu kämen noch PCs, Notebooks, Tablets – und natürlich das Telefonbuch.
Die Telekom nutzt die Ankündigung zumindest, um ein wenig die Werbetrommel für die analoge Auskunft zu rühren. Auf Wunsch seien darin auch weiterhin Nummer und Adresse sichtbar. Dazu müssen Anschlussinhaber:innen aber natürlich ihr OK geben. Fraglich bleibt, ob Smartphone-Nutzer:innen auf der Suche nach Infos wirklich noch das Telefonbuch heraussuchen.
Mit dem frei werden Budget will die Telekom künftig in moderne Technologien investieren, etwa den Glasfaserausbau vorantreiben. Das Callcenter-Team des Telekom-Dienstleisters Pasewalk soll künftig in anderen Projekten eingesetzt werden.
Übrigens sind davon nicht nur die Inlands- und Auslandsauskunft betroffen. Der Weckdienst stellt ebenfalls den Dienst ein. Das Telefonbuch hilft euch hier sicher nicht weiter. Ein Wecker könnte den Job aber wahrscheinlich übernehmen.