Rückschlag für Tesla: New York will dem E-Auto-Pionier den Direktvertrieb verbieten

Tesla könnte Lizenz in wichtigem Markt verlieren. (Foto: Kevin McGovern/Shutterstock)
In den meisten Bundesstaaten der USA ist Autoherstellern der Direktvertrieb von Fahrzeugen verboten – um den traditionellen Autohandel zu schützen. New York hatte Tesla 2014 aber diesbezüglich eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
Gesetz soll Tesla in New York ausbremsen
Doch nicht zuletzt wegen der E-Auto-feindlichen Politik der US-Regierung und dem von Elon Musks Doge-Behörde verantworteten Kahlschlag in Behörden und dem US-Haushalt könnte diese Lizenz jetzt wackeln. Wie die New York Times berichtet, arbeiten demokratische Abgeordnete an einem Gesetzentwurf, der praktisch einem Verkaufsverbot von Teslas gleichkäme.
Denn der von Elon Musk geleitete E-Autokonzern setzt voll auf den Direktvertrieb – online und über eigene Läden. Dadurch ist es Tesla möglich, die Preise zu kontrollieren und höhere Margen zu erzielen, als wenn die Fahrzeuge über unabhängige Autohändler:innen verkauft würden.
Tesla müsste Verkaufsläden schließen
Insgesamt verfügt Tesla in New York über fünf Lizenzen, kann also fünf Autohäuser unterhalten. Würde das Gesetz beschlossen, müsste Tesla diese Verkaufsmöglichkeiten aufgeben. Kund:innen müssten dann in einen Nachbarbundesstaat fahren, um ihre online bestellten Wagen abzuholen.
Dass Tesla die Verkaufserlaubnis entzogen wird, ist gar nicht einmal so unwahrscheinlich. Werden in New York doch Legislative und Exekutive von der Demokratischen Partei kontrolliert.
Retourkutsche für Trump-Politik
Senatorin Patricia Fahy scheint fest entschlossen zu sein. „Warum sollten wir ihnen ein Monopol geben“, so Fahy laut New York Times. Und weiter: Tesla-Chef Musk sei Teil einer Regierung, „die alle Zuschüsse für die E-Auto-Infrastruktur streicht, die Windenergie kaputtmacht und alles zerstört, was den Klimawandel bekämpfen könnte“.
Das Quasi-Verkaufsverbot in New York würde Tesla jedenfalls ziemlich hart treffen, gilt der Bundesstaat doch als besonders Umwelt- und E-Auto-freundlich. So fahren derzeit über 170.000 Elektroautos auf den Straßen des Bundesstaates – davon sind die Hälfte Teslas.
Rivian, Lucid oder VW als Lizenzerben
Und um noch mehr Salz in die Wunde zu streuen, überlegt Lahy wohl, die von Tesla zurückgeholten Lizenzen anderen Marken zu geben. So könnten Rivian, Lucid oder die VW-Marke Scout profitieren, die ebenfalls einen Direktvertriebsansatz fahren.
Senatorin Lahy erklärte, sie wolle mit dem Gesetz „Wiedergutmachung leisten“, wie es bei Forbes heißt. Schließlich habe sie sich in der Vergangenheit in Bezug auf Musk geirrt, als sie Teslas ursprüngliche Mission, nachhaltige Mobilität voranzutreiben, unterstützt hatte.