Wer sein Unternehmen nicht vom Smartphone aus führen kann, hat sein Arbeitsleben nicht im Griff!

Ein Großteil der Arbeit lässt sich heutzutage über das Smartphone erledigen. (Foto: SFIO CRACHO/Shutterstock)
Dieser Artikel wurde auf einem Smartphone geschrieben. Logisch, denn ich arbeite fast ausschließlich mit dem kleinen Wunderkasten, preise ihn bei jeder Gelegenheit und in allen Vorträgen als das Tool für moderne Führung und New Work an.
Das mag etwas überspitzt klingen, aber: Wer als Führungskraft heutzutage nicht in der Lage ist, ein Unternehmen mit einem Smartphone zu führen, in dem alles drin ist – E-Mails, Mitarbeiter-Apps, Dokumente, Abrechnungs-Tools, Sprachnotizen und sogar Telefonie! –, hat die Kontrolle über sein Arbeitsleben verloren.
Wer sich gegen diese Aussage sträubt, hat sich nur noch nie richtig mit dem mobilen Alleskönner auseinandergesetzt. Höchste Zeit also, die Sache mal vernünftig in die Hand zu nehmen.
Wir prägen unsere Tools, Tools prägen uns
Seit es Smartphones gibt, bewegt sich unsere Screen-Time massiv nach oben. Plötzlich konnte man über das kleine Device nicht nur SMS senden und Telefonate führen, sondern auch fotografieren, Videos aufnehmen, Social Media nutzen, auf Dokumente in der Cloud zugreifen und und und.
Allzu oft lassen wir uns bei der Benutzung aber von den Tricks der Entwickler:innen von sozialen Netzwerken, Spiele-Apps oder dergleichen übers Ohr hauen und werden dadurch zum „Smombie“ (Kofferwort aus Smartphone und Zombie): zum nahezu willenlosen User, der mit seinem kleinen Wunderkasten verwachsen zu sein scheint und gedankenversunken durch die reale Welt taumelt.
Aufwachen, liebe Leute! Wir müssen uns endlich darum kümmern, dass Smartphones nicht uns benutzen, sondern wir sie! Wir prägen unsere Tools und Tools prägen uns, so ist das einfach. Und wenn wir vom Smartphone mehr wollen, es zu einem Produktionstool statt einem Reaktionstool machen wollen, dann müssen wir uns die Zeit nehmen und sehr, sehr viel an den Geräten einstellen, damit sie zu „Produktionsmaschinen“ werden – und uns nicht von einem Rabbit-Hole zum nächsten führen.
Hersteller begünstigen #SmartphoneOnly
Zugegeben, die Hürde, nur noch mit dem Smartphone zu arbeiten, ist hoch. Aber die Hersteller zeigen uns, dass es geht, mindestens schrittweise. Apple lässt einen jetzt sogar das iPhone als externe Kamera für Videocalls nutzen. Damit killt Apple mal eben wieder einmal eine ganze Industrie, nämlich die der externen Webcams. Man könnte aber auch sagen: Warum nicht gleich direkt per iPhone/Facetime callen?!
Noch krasser ist ein (leider) kaum bekanntes Feature von Samsung. Mit Samsung Dex lässt sich das Device einfach mit einem externen Bildschirm oder Laptop verbinden und dann damit arbeiten. Dank einer desktop-ähnlichen Benutzeroberfläche wandelt sich das Samsung-Smartphone durch die Dex-Software binnen Sekunden vom Hosentaschen-Helden zum Schreibtisch-Star.
Bisher ist das Angebot an Apps, die Dex-kompatibel sind, noch überschaubar. Mit der G-Suite von Google aber lässt es sich bereits nutzen und so etwa Google Docs bearbeiten. Ich bin mir sicher, dass hier gilt: mehr Apps, höhere Anwendungsrate.
Basics: Keine Notifications, keine Ablenkung
Bevor ein Smartphone mit Tools zum Arbeiten gespickt wird, braucht es ein paar grundlegende Einstellungen, die man vornehmen sollte:
Normalerweise werden Smartphone-Screens aktiviert, wenn wir die Dinger nur in die Hand nehmen. Dieses Feature kann man über die Einstellungen aber abschalten und stattdessen per Knopfdruck entscheiden, ob man wirklich draufschauen will oder nicht. Und wenn man es sehr radikal möchte, kann man den Screen mit einem Klick auf „Grau“ umschalten. Dann sind alle Farben weg und der visuelle Reiz (gerade der der sozialen Netzwerke) ist geringer – weniger Ablenkung!
Ein weiterer „First Level Productivity Hack“: keine Benachrichtigungen aktivieren. Wofür braucht es die auch, wenn wir so oft auf das Smartphone schauen? Wir verpassen eh nichts. Für Notfälle gibt es die „Two times call“-Regel – wird jemand zwei Mal hintereinander von einer Person angerufen, gilt etwas als „Notfall“ und braucht dringend eine Reaktion beziehungsweise einen Rückruf –, die immer durchgeht und immer dafür sorgt, dass man jemanden erreicht. Wegen eines Pushs auf Linkedin oder Insta zu schauen – kein Notfall. Eine Ausnahme können Messenger wie Whatsapp oder iMessage sein, denn da möchte man eher mal etwas „zwischendrin“ mitbekommen.
Kollaboration ist Kommunikation – und genau dafür sind Smartphones doch da!?
Wer aus dem Smartphone ein Gerät macht, mit dem alles auf der Arbeit organisiert und alles darüber abgearbeitet werden kann, dann nerven Benachrichtigungen ganz automatisch. Artikel, Posts oder lange E-Mails werden fokussierter, weil niemand ewig tippen will. Und natürlich der größte Vorteil: Mit dem Gerät kann unterwegs oder im Büro, von der Couch oder vom Taxi aus gearbeitet werden.
Ein beliebter Einwand gegen das Smartphone als All-in-one-Tool zum Arbeiten sind E-Mails. Deren Bearbeitung beziehungsweise die Übersicht über die Inbox zu behalten, sei nur am Desktop möglich. Ja, stimmt im Grunde, denn E-Mails sind anstrengend: Betreff, riesige Signatur mit Bild am besten, „Think before you print this e-mail“ – ja, mein Gott, wie stark kann etwas danach schreien, abgeschafft zu werden!?
Wir versuchen Dinge, die wir gemacht haben, schneller und effektiver zu machen, anstatt effizienter zu werden. Mobile Kommunikations-Tools wie Whatsapp, Microsoft Teams, Slack – wo man leicht switchen kann zwischen Text, Bild, Video, Voice – haben einen riesigen Impact auf unsere Kommunikation, unser Denken und unser Zusammenarbeiten.
Kollaboration ist Kommunikation und Smartphones helfen uns dabei, effizienter zu kommunizieren. Das ist genau das, was Unternehmer:innen im Alltag brauchen, um Herr:in der Lage und des Lebens zu bleiben. #SmartphoneOnly kann also echt etwas bewirken. Wir müssen uns nur drauf einlassen!
Ich verstehe den Grundgedanken dieses Artikels und was dessen Autor eigentlich zum Ausdruck bringen will. Dass er das Smartphone aber gerade für die heutige Geschäftswelt über alle Maßen verteidigt ist in der Tat etwas ueberspitzt. Ich nutze als Pentester und sicherheitsbesorgte Person das Smartphone kaum für Arbeitszwecke. Und auch außerhalb der Arbeitszeit nutze ich das Gerät eher sporadisch. Da heute jeder sein halbes Leben oder seine Arbeit im Smartphone stecken hat ist gerade für Hacker und Malware-Produzenten ein Smartphone das perfekte Angriffsobjekt. Da alle wichtige Daten drauf zu haben ist praktisch purer Selbstmord, zudem ich eher jedem abraten würde. Aber wie gesagt. Ich verstehe den Hintergedanken des Artikels und finde ihn gut. Weg von der ganzen heimischen Bürokratie sowie alten und altmodischen Arbeitsprozessen und einfach Mal das Neuentwickelte, das es reichlich gibt, sinnvoll nutzen. Das erleichtert die Arbeit und wahrscheinlich auch viele private Prozesse enorm.
Schöne Grüße
Ein so simpler Job, wie der eines Journalisten, lässt sich sicherlich komplett am Handy bewerkstelligen. Es soll aber sogar Berufe geben (auch in Führungspositionen), in denen die Aufgaben über Tweets lesen und Texte mit wenigen Hundert Wörtern schreiben hinaus geht.
Bis das Handy meine drei 24″ Monitore nicht setzen kann oder die Rechenleistung bietet, um 2-3 VMs zu unterhalten, halte ich den Artikel für schlecht recherchiert oder Ignoranz anderen Berufen gegenüber.
Ist das Smartphone eine sinnvolle Ergänzung zum PC/Laptop? Ja, auf jeden Fall.
Ersetzt das Smartphone den PC/Laptop? Nein auf keinen Fall (nicht in den nächsten Jahren).
Du hast Führung nicht verstanden, denn für die braucht man im Grunde nicht mal einen PC. Wer sich als GF eines Mittelständlers 7 Prokuristen holt die arbeiten, muss sich nur noch um diese kümmern, also führen. Udn das geht mittels direkter Ansprache und Papier.