Vorsicht beim „Abbestellen“ von Spam-Mails: Warum manche Unsubscribe-Links riskant sind

Spam-Mails und ungewollte Newsletter können nervig sein. Aber Vorsicht! Hinter Abbestell-Links verbergen sich oft ungeahnte Risiken. (Foto: Daisy Daisy/Shutterstock)
Vorschnelles Klicken auf Unsubscribe-Links in unerwünschten Newslettern und Werbemails kann im schlimmsten Fall mehr schaden als nützen. Denn nicht immer führen sie zu einer tatsächlichen Abbestellt-Funktion. Im Gegenteil – manchmal liefert man mit diesem einen Klick Betrügern und Kriminellen genau das, was sie brauchen.
Aber es gibt ein paar etablierte Strategien, die wirklich helfen, dein Postfach sauber zu halten und Angriffe zu vermeiden.
Gefahren gefälschter „Abbestellen“-Links
Sicherheitsforscher Charles Henderson, IBM Global Managing Partner und Leiter von IBM’s X-Force Red, erklärt in der australischen Ausgabe des Magazins Readers Digest, wie Cyberkriminelle denken: „So wie in jedem Geschäftsmodell wollen Spammer, dass sich ihr Investment in besonders hohem Maß auszahlt.“ Sie nutzen also alle möglichen Tricks, um die maximale Ausbeute an Daten zu erhalten, die sie für ihre Zwecke missbrauchen können.
Gefälschte Abbestellen-Links führen deshalb häufig zu ausgeklügelten Phishing-Seiten oder Domains, die vorgaukeln, seriös zu sein. Manchmal erkennt man diese Seiten schon an der schlechten Sprache oder kleinen Tippfehlern. Allerdings werden Betrugsversuche durch den Einsatz von KI immer besser.
Bereits das Hovern über den Link kann gelegentlich verraten, dass die URL ungewöhnlich ist. Manche Tools Anti-Viren-Tools oder ein Link-Scanner im Browser-Plugin können dabei helfen, Unsicherheit zu reduzieren. Solche E-Mails sollte man lieber als Spam markieren und den Absender blockieren.
Aktive Adresse: Einladung zu noch mehr Spam
Das Klicken auf einen vermeintlichen Unsubscribe-Link funktioniert auch bisweilen als Rückmeldung an die Kriminellen. Es bestätigt den Spammern, dass eine Adresse existiert und aktiv genutzt wird. Dadurch kann eine E-Mail-Adresse in einem Datenpaket mit verifizierten Mail-Adressen landen und an Cyberkriminelle weiterverkauft werden. Das erhöht dann die Flut unerwünschter Nachrichten deutlich.
Legitime Abmeldungen funktionieren nur über nachvollziehbare, vertrauenswürdige Kanäle; seriöse Newsletter müssen klare Abmeldemechanismen bieten, oft über Kontoeinstellungen oder offizielle Webseiten.
Irgendwelchen Links in Mails sollte man nur bei bekannten Absendern vertrauen, die man zuvor verifiziert hat. Nachrichten von unbekannten Absendern und verdächtig anmutenden Absende-Adressen sollte man ignorieren.
Newsletter lassen sich teils auch in Nutzerkonten eines Anbieters abbestellen. So kann man vermeiden, den Vorgang durch das Klicken eines Links in einer E-Mail durchzuführen.
Malware, Identitätsdiebstahl und wirksame Schutzmaßnahmen
Über vermeintliche Abbestellen-Links kann zudem auch Malware installiert werden, die dein System infiziert und Cyberkriminellen Zugriff auf persönliche Dateien, Passwörter oder Bankdaten verschafft.
Das Risiko für Identitätsdiebstahl und finanziellen Schaden steigt so erheblich. Verdächtige E-Mails sollte man deshalb sofort löschen. Auch ein aktiver Spam-Filter beim Mail-Anbieter ist ein Muss. Die Hover-Technik hilft, um URLs vor dem Klick sorgfältig zu prüfen. Klicken sollte man wirklich nur, wenn die Domain zweifelsfrei vertrauenswürdig ist.
Aktuelle Anti-Malware-Software und regelmäßige System-Scans sind weitere gute Schutzmaßnahmen. Sein Betriebssystem sowie die Anwendungen auf dem Rechner immer auf dem neuesten Stand zu halten, sind ebenso wirksame Sicherheitsvorkehrungen.
Wo es geht, sollte man immer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, um Konten zusätzlich abzusichern.
Besonders effektiv ist es, getrennte E-Mail-Adressen für Newsletter, Online-Dienste und persönliche Kommunikation zu nutzen, damit das Hauptpostfach geschützt und von Spam weitgehend unberührt bleibt. Die Hauptadresse sollte man nur in notwendigen und vertrauenswürdigen Kontexten teilen. So haben Spammer und Cyberkriminelle wenig Chancen.
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