Warum Tinder jetzt mit OpenAI kooperiert und Nutzer mit einer KI flirten lässt

Bei Tinders "The Game Game" kannst du jetzt mit KI-Gegenüber an deinen Flirt-Skills arbeiten. (Symbolfoto: O. Kalacheva/Shutterstock)
Am 1. April 2025 hat Tinder „The Game Game“ eingeführt. Das interaktive Erlebnis soll Nutzer:innen dabei helfen, ihre Konversationsfähigkeiten beim Flirten zu verbessern. Dabei interagieren sie in diversen Szenarien mit KI-gesteuerten Persönlichkeiten, die auf OpenAIs GPT-4o-Modell basieren.
„The Game Game“ ist nicht nur als witziges Gimmick und Zeitvertreib gedacht, sondern laut Tinder auch ein Trainingstool, um das Selbstvertrauen der Spieler:innen in realen zwischenmenschlichen Situationen zu stärken.
The „Game Game“: Flirten mit KI-Personas
Einmal gestartet, werden den Nutzer:innen bei „The Game Game“ verschiedene „Karten“ präsentiert, die jeweils eine einzigartige KI-Persona und ein spezifisches Szenario enthalten –so zum Beispiel das versehentliche Vertauschen von Gepäck am Flughafen.
Ziel ist es, innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits ein Date oder eine Telefonnummer zu ergattern. Die Leistung wird anhand einer Skala von drei Tinder-Flammen bewertet.
Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Spielen setzt „The Game Game“ nicht auf textbasierte, sondern auf Sprachinteraktion. Dabei nutzt die Anwendung OpenAIs Advanced Voice Mode. So können Anwender:innen die Unannehmlichkeiten von verklemmtem Smalltalk in voll realistischem Umfang genießen.
Verfügbar ist das Ganze allerdings nur in den USA, nur auf dem iPhone und auch da laut der Dating-App nur für begrenzte Zeit.
Förderung echter Gespräche und sozialer Interaktion
„Dieses Projekt gab uns die Möglichkeit, damit zu experimentieren, wie KI das Dating ein wenig unterhaltsamer und ein bisschen weniger einschüchternd machen kann“, so Alex Osborne, Senior Director of Product Innovation bei der Match Group.
„Gemeinsam mit OpenAI haben wir etwas entwickelt, das spielerisch, aber technologisch fundiert ist – eine Mischung aus Persönlichkeit, Feedback und genau der richtigen Portion Leichtigkeit, um die Nutzer auf Trab zu halten.“
„The Game Game“ dient laut Tinder als spielerisches Warm-up und ist nicht dazu gedacht, reale Unterhaltungen zu ersetzen. Um sicherzustellen, dass Nutzer:innen den Fokus auf reale Interaktionen behalten, ist die Nutzung des Spiels auf fünf Runden pro Tag begrenzt.
KI im Dating-Bereich: Ein wachsender Trend
Tinder reiht sich mit diesem neuen Feature in eine wachsende Liste von Dating-Apps ein, die KI-gestützte Funktionen implementieren. Beispielsweise hat Hinge kürzlich das KI-gestützte Eisbrecher-Feedback eingeführt, das Nutzer:innen bei schlagfertigen und witzigen Antworten unterstützt.
Grindr testet derzeit einen KI-Wingman. Der hilft zum Beispiel dabei, die richtige Location für ein Date auszuwählen und übernimmt auch gleich die Tischreservierung. Zudem gibt es Apps wie Rizz und WingAI, die Nutzer:innen KI-Agenten zur Verfügung stellen, um in ihrem Namen zu kommunizieren.
15 Simulatoren, die wirklich existieren