Downgrade statt Update: Whatsapp ersetzt native Windows-App durch Web-Version

Die Whatsapp-App für Windows basierte bislang auf der sogenannten Universal Windows Platform (UWP). Es handelte sich also um eine native App, die gezielt für Windows entwickelt worden war, und war entsprechend spürbar schneller, zuverlässiger und ressourcenschonender als jede Browser-basierte Alternative. Auch Meta hat die App auf diese Weise angepriesen.
Damit ist aber bald Schluss: Meta plant, Whatsapp künftig wieder als „Web Wrapper“ bereitzustellen, berichtet unter anderem Windows Latest. Hinter dem „Chromium-basierten Web-Wrapper“, von dem dort die Rede ist, steckt nichts anderes als ein Framework, das eine Webanwendung in eine Desktop-App verpackt – im Kern also Whatsapp Web im Mantel einer App.
Konkret bedeutet das: Nutzer:innen verlieren damit vor allem die Vorteile der nativen Integration.
Whatsapp für Windows: Von starker Performance zurück zur Kompromisslösung
Whatsapp hatte die native App für Windows 10 und 11 erst 2022 eingeführt – begleitet von dem Versprechen, die Performance zu steigern und die App „schneller und verlässlicher“ zu machen. Warum nun also die Kehrtwende?
Ein Grund könnte der Wunsch nach Vereinheitlichung sein: Als „Web Wrapper“ ist Whatsapp auf Windows für Meta einfacher zu warten, da die App so die gleiche Codebasis wie auf anderen Plattformen nutzen kann. Der Konzern erleichtert sich also die Arbeit – während es sich für bisherige Windows-App-Nutzer:innen nach einem Downgrade anfühlen dürfte.
Das ändert sich mit der neuen Version
Ein kleiner Vorteil dieses Ansatzes ist die einfachere Wartung über Plattformgrenzen hinweg. Updates lassen sich schneller ausrollen, neue Funktionen zeitgleich für mehrere Systeme veröffentlichen. So profitiert die neue Version auch von mehr Funktionen bei Status und Communitys, wie MSN berichtet. Auch das Design wirkt auf allen Plattformen konsistenter – zumindest theoretisch. Praktisch ist der technische Kompromiss aber deutlich spürbar.
Wer die neue Web-Version von Whatsapp unter Windows nutzt, muss unter anderem auf folgende Features verzichten:
- Schnelligkeit: Die native Version lieferte eine deutlich flottere Performance.
- Mehr RAM nötig: Die UWP-Version war spürbar effizienter. Laut Windows Latest ist der RAM-Verbrauch der neuen Version etwa 30 Prozent höher.
- Bessere Systemintegration: Zum Beispiel Benachrichtigungen funktionieren nun deutlich anders.
- Geringerer Stromverbrauch: Die Web-Version für Windows ist weniger sparsam.
Dazu kommt ein deutlich schlichteres – man könnte auch sagen: altbackeneres – Design. Die neue App wirkt daher visuell wie ein Rückschritt. Windows Latest, die das neue Update übrigens zuerst entdeckt und unter die Lupe genommen haben, bezeichnet die neue Variante explizit als „uglier version“.
Wer betroffen ist – und was man tun kann
Die Umstellung betrifft alle Nutzer:innen der Whatsapp-Desktop-App unter Windows 10 und 11. Ein konkretes Datum für die Abschaltung der bisherigen nativen App ist zwar noch nicht bekannt, in der aktuellen Beta-Version wird aber bereits auf die neue Web-App umgestellt.
Wer weiterhin die native Version bevorzugt, hat kaum Alternativen: Die bisherige App wird nach und nach deaktiviert. Eine dauerhafte Nutzung ist ohne offizielle Updates keine sichere Option – insbesondere wegen möglicher Sicherheitslücken.