
Die Idee, E-Auto-Ladestationen mit Wind- und Solaranlagen auszurüsten, um damit netzunabhängig Strom zu erzeugen, ist nicht neu. Das US-Startup Wind & Solar Tower des Entwicklers Jim Bardia hat nach über 15 Jahren Entwicklungszeit jetzt aber eine Lösung vorgestellt, die besonders leistungsfähig sein soll.
Ladestation: Designphilosophie vom Rennwagen
Durch eine ganze Reihe von Optimierungen der herkömmlichen Technologien will Bardia zudem technische Hürden aus dem Weg geräumt haben. Bardia hat sich eigenen Angaben zufolge an der Designphilosophie von Rennwagen orientiert, insbesondere was die Festigkeit, die Reduzierung von Reibung und die Möglichkeit einfacher Montage und Wartung angeht.
Die Wind- und Solar-Ladestation besteht aus einer ausladenden rechteckigen Solaranlage, die zugleich den darunter geparkten E-Autos schatten bietet. Darüber befindet sich die turmartig designte Windanlage. Die raffiniert angeordneten Flügel sollen Wind aus allen Richtungen einfangen und die Anlage auch bei Sturm in Betrieb halten können.
Wind- und Solar-Ladestation hält Sturm aus
Bardia hat den Drehturm deshalb mit einem mehrstufigen Getriebe ausgestattet. Das hält die Drehzahl im ungefährlichen Bereich und soll dafür sorgen, dass die Flügel bei zu starken Winden nicht abgerissen werden, wie pressetext.com schreibt. Auf dem Windanlagenturm befindet sich zudem eine weitere Fläche mit Solarzellen.
Kernstück der Effizienz der Ladestation ist die schwimmend gelagerte Nabe der Windanlage. Starke Magnete sollen statische und dynamische Spannungen und die dadurch verursachte Reibung eliminieren. Ergebnis: Leistung und Zuverlässigkeit werden erhöht, wie das Unternehmen angibt.
Selbstreinigende Solarzellen für mehr Effizienz
Ebenfalls eine Performance-Steigerung soll durch die selbstreinigenden Solarpanels erreicht worden sein. Dadurch werde der Jahresertrag der Solarzellen um 38 Prozent erhöht.
Pro Jahr soll die Wind- und Solar-Ladestation 234.154 Kilowattstunden an Strom erzeugen können, ausreichend für fast 10.000 Elektroautos. Das entspreche einer Gesamtreichweite von 1,3 Millionen Kilometern, wie Interesting Engineering ausgerechnet hat. Sechs E-Autos können gleichzeitig an der Station geladen werden.
Speicherbatterie bei Flaute und in der Nacht
Sollten weder Wind noch Sonne für Strom sorgen können, steht eine Speicherbatterie mit einem Megawatt Kapazität bereit. Sollte diese voll sein, können Energie an das Stromnetz abgegeben werden. Energie aus dem Netz benötigt die Anlage laut ihrem Entwickler nicht.
Einen Prototyp des Wind & Solar Tower in kleinerem Maßstab hat das Startup auf der Detroit Auto Show. Wann die Anlage bereit für die Massenfertigung ist, und wie teuer sie sein wird, ist noch nicht bekannt. An ähnlichen Lösungen bastelt etwa das norddeutsche Cleantech-Unternehmen HYB Energy.
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